Sonntag, April 24, 2011

Rugby


Die Osterwoche verbringe ich in Südfrankreich, im Lande des Rugby (im Bild das Feld von Collioure ganz unten in der Kniebeuge zwischen Perpignan und Barcelona). Vom Fußball bekomme ich das Notwendige mit, Spiele kann ich allerdings nicht sehen, für Streams ist die Netzverbindung unserer Wirtin nicht stark genug.

Mit Hertha war die Sache schon weitgehend klar, nach dem Samstag ist sie noch eindeutiger geworden. Nach der Niederlage von Fürth bei den Sechzgern und dem torlosen Remis von Bochum am Tag davor müsste der VfL in drei Spielen im Maximalfall 27 Tore aufholen, um Hertha (bei nicht sehr wahrscheinlichen vier Niederlagen) noch auf Platz drei verdrängen zu können. Die Sache ist so gegessen wie das Osterlamm demnächst in vielen Haushalten, und das ist gut so.

Umso mehr gut auch deswegen, als mein anderer Lieblingsclub sich als der ewige Born von Frustration auf hohem Niveau erweist, als den ich Arsenal seit nun auch schon sieben, acht Jahren gut kenne (davor war das ja mangels Bildern eher eine diffuse Fernbeziehung, alles begann so richtig erst mit meinem Einstieg in das Bezahfernsehen).

Ich werde, schon um meine eigene Enttäuschung zu verarbeiten, bei Gelegenheit noch aufschreiben, wo Arsène Wenger in dieser Saison für mich die entscheidenden Fehler gemacht hat. Im Moment muss ich nur zur Kenntnis nehmen, dass alles dafür spricht, dass der Elsaesser Trainer in den Herbst seiner Karriere tritt - und dass wenig dafür spricht, dass er sich noch einmal als lernfähig erweist, sondern dass wir wohl eine Phase der Agonie mit Arsenal vor uns haben, bevor sich die an sich ja exzellenten Rahmendaten des Clubs auch sportlich wieder auswirken können.

Und dann sind da ja noch die peripheren Dramen, die auch nicht ohne sind - Wolfsburg und Gladbach im Abstiegskampf, der sich direkt auf das Titelrennen auswirkt; die CL mit zwei weiteren Clasicos; und der englische Abstiegskampf, in dem mit West Ham United ein altes Lieblingsteam von mir derzeit am tiefsten drin steckt (obwohl sie mit Scott Parker den PL-Spieler der Saison stellen, ein Mann, von dem Arsenal-Fans heiß diskutieren, ob er in die eigene Elf passen würde).

Für die letzten Wochen der Saison bin ich dann wieder in Berlin, dann werde ich nur noch dann vom Fernseher wegzubringen sein, wenn ich den Zug nach Aue zum Jubelspiel besteige - oder vielleicht die Wanderschuhe für das Erzgebirge schnüre, um als Pilger anzureisen - kein Weg zu mir selbst, sondern zu einer Begegnung, die Hertha danach auf viele Jahre nicht mehr spielen sollte müssen.

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