Dienstag, März 15, 2011

Trolli-Arena

Eine reife Leistung von Hertha Berliner (nicht, wie ich fälschlich meinte: Ball) Sport Club gegen den Aufstiegskonkurrenten Greuther Fürth ergibt in Summe sechs Punkte Vorsprung auf Platz drei, einen gelösten Manager Preetz und gute Aussichten für den Zieleinlauf in Liga zwee. Vor 12790 Zuschauern in der nicht ausverkauften Trolli-Arena trafen Ramos und Niemeyer per Kopf. Personell waren nur drei Angelegenheiten nennenswert: Erstens spielte Ronny für den kurzfristig indisponierten Kobiashvili (ordentlicher Auftritt), zweitens war Lell doch rechtzeitig fit geworden, sodass sich der Einsatz von Janker (über den der RBB am Sonntag noch einen Beitrag gebracht hatte) erübrigte, und drittens kam Raffael über einen halbstündigen Einsatz nicht hinaus, nachdem ihm davor Lustenberger vorgezogen worden war, der stark spielte, wie auch Niemeyer.

Hertha hat in dieser Saison einen Lernprozess vollzogen, der sie gleichzeitig wieder an ihren Ausgangspunkt zurückführt - zu dem Flügelspiel plus Standardsituationen, das sie zwischendurch ein wenig vergessen hatte. In Fürth fielen die Tore nach Flanken von rechts, einige interessante Hereingaben von links blieben unverwertet. Der Führungstreffer von Ramos wie auch das zweite Tor durch Niemeyer kann man als Kopien bereits patentierbarer Hertha-Treffer aus dieser Saison ansehen (zB hatte Niemeyer im Hinspiel gegen Union ganz ähnlich getroffen, und Ramos erst neulich gegen Aachen, allerdings damals nach ruhendem Ball).

Die neue Breite des Hertha-Spiels verdankt sich nicht zuletzt dem Ethos und der Technik von Patrick Ebert, der sich als echter Gewinn erweist, nachdem er die ganze Hinrunde versäumt hatte. Es gibt natürlich auch personelle Opfer der neu gefundenen Kompaktkeit: Nach Domovchyiski (der gestern kurz spielen durfte) ist nun auch Raffael in einer Situation, in der für ihn nicht in jedem Fall Platz ist - der beste Spieler im Kader hat keinen Stammplatz, auch interessant.

Der Umstand spricht aber natürlich für das, was Preetz nach dem Spiel sagte: dass bei Aufstieg die Mannschaft weitgehend bereits steht für Liga uno. Ich habe ja schon verschiedentlich geschrieben, dass ich dann ein Szenario mit Lustenberger und Niemyer, Raffael und Ramos für plausibel hielte, wodurch Lasogga in die Wartestellung müsste. Das sind alles Planspiele, die bei Hertha den Aspekt am Fußball zurückbringen, der mich am meisten begeistert: allmähliche Entwicklung, Evolution, individuelle Professionalisierung (Ebert!) in einem überzeugenden System, das Hertha gegen Greuther Fürth präsentiert hat.

3 Kommentare:

Enno, Sportblogger a.D. hat gesagt…

Hertha Berliner Sport Club... ;-)

Natalie hat gesagt…

jetzt muss es doch raus, wollte ich schon lange kommentiert bzw. drauf hingewiesen haben:
bsc steht fuer berliner sport club, weshalb auch hertha bsc berlin redundanter unsinn ist und haeufig den weg in den print findet. diese formulierung findet sich naemlich auch im blog-kopf.
ich bitte hoeflichst, dies zu korrigieren. alles andere wie immer zutreffend bis hervorragend analysiert :)
ha ho he

marxelinho hat gesagt…

ich hab's ja schon des öfteren eingestanden dass ich in historischen hertha-fragen nicht der sattelfesteste bin (fan erst seit 1999), nun aber habe ich das doch definitiv zu buche genommen und werde auch nur noch in den zerstreutesten ausnahmefällen "die" hertha schreiben