Samstag, März 19, 2011

Maltematip

Die Spieler von Hertha sollten gestern gemerkt haben, dass Liga zwee auch anstrengend sein kann: Eine von Benno Möhlmann trainierte Mannschaft des FC Ingolstadt 04 (der erst zum zweiten Mal die Wege von Hertha Berliner Sport Club gekreuzt hat) hat mit Mumm gegen einen mäßig inspirierten Favoriten ein 1:1 erreicht.

Dabei hatte es nach der 70. Minute so ausgesehen, als könnte auch dieses umkämpfte Spiel eine weitere Station auf dem Durchmarsch sein. Da setzte nämlich der eben eingewechselte Nico Schulz einem Ball nach, den Malte Metzelder eigentlich unter Kontrolle hatte. Der Verteidiger rutschte aber weg, und so konnte Schulz noch eine Hereingabe bewerkstelligen (bei der es ihn selber auf den Hosenboden setzte), die Lasogga dieses Mal im Stile eines "Schleichers" verwandelte. Er kam wenig zur Geltung gestern, war aber da, als es galt, wie einst der legendäre österreichische Stehgeiger Anton Polster.

Danach verstärkte Ingolstadt aber noch einmal das ohnehin schon beträchtliche Engagement und erzielte schließlich nach Kopfball durch Marvin Matip den Ausgleich - das Remis war also, wenn man die beiden Ingolstädter Hauptbeteiligten nimmt, höhere Maltematip.

Warum lief es nicht so für Hertha? Das Spiel von Montag sollte eigentlich nicht mehr in den Beinen gewesen sein, aber vielleicht im Kopf? Man hatte jedenfalls von weit außen (Fernsehen) den Eindruck einer gewissen Zerstreutheit vor allem bei Ebert und Raffael, auch Ramos, dazu kam ein mangelnder Nachdruck bei den Standards, die von rechts vorwiegend mit Slice geschossen wurden und deswegen auf dem Weg in den Strafraum immer langsamer zu werden schienen, gleichsam verhungerten.

Ingolstadt spielt aber auch wirklich einen guten Upsetter-Fußball, also einen Stil, der unterlegenen Mannschaften Erfolg verspricht, weil er auf defensiver Verengung und zügiger offensiver Öffnung der Räume besteht. Mijatovic hielt mit einigen "old school"-Tacklings dagegen, das Kopfballduell gegen Matip verlor dann allerdings Lasogga, sodass auch er persönlich unentschieden spielte.

Coach Babbel nahm das Ergebnis nicht sehr krumm, die Mannschaft aber hat hoffentlich begriffen, dass ein zwotes Jahr in Liga zwee zwei weitere Begegnungen mit Ingolstadt mit sich bringen würde - und das sollte sie tunlichst vermeiden.

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