Dienstag, Februar 22, 2011

Bisswunde

Gegen Energie Cottbus hat es am Montagabend im Olympiastadion nur zu einem 2:2 gelangt, das schon zur Pause erreicht worden war - die zweite Halbzeit lief dann langsam aus, vermutlich war es den Brasilianern zu kalt, es war jedenfalls kein erquickliches Spiel.

Dabei hatte es sehr gut begonnen, mit einem langen Sushi-Pass von Ronny hinter die Lausitzer Innenverteidigung, auf Andeutung von Lasogga, der dann auch dort war, wo er sich den Ball vorgestellt hatte - ein sehenswerter Führungstreffer, den Hertha aber nicht zu behaupten wusste.

Zweimal Durcheinander nach Eckbällen ergab einen Rückstand, den Hubnik kurz vor der Pause seinerseits nach einem ruhenden Ball und Durcheinander im Strafraum von Energie ausgleichen konnte. Das war es dann weitgehend, aus der zweiten Halbzeit ist vielleicht noch zu berichten, dass Keeper Aerts zunehmend dünnhäutiger auf nicht immer optimale Rückpässe reagierte, und Petersen hatte noch sehenswerte Schussgelegenheiten.

Die Hertha-Defensive hielt halbwegs, stabil ist sie sicher nicht. Das mag auch an Niemeyer liegen, aus dessen Zweikampfverhalten man schließen kann, dass er nicht hundertprozentig auf der Höhe ist. Eine Viertelstunde vor Schluss kam Lustenberger an seine Seite, aber auch das brachte nicht mehr Struktur.

Cottbus hatte gestern eindeutig die modernere Spielanlage, sie machten Hertha das Leben sehr schwer, indem sie das kleinteilige Passspiel viel besser anlegten als die dagegen dann in manchen Zweikampfsituationen übermotivierten Berliner (Ebert!). Cottbus hatte den Biss, aber auch die Technik, die Hertha gestern nicht fand - man muss mit dem Remis zufrieden sein unter diesen Umständen (immerhin ist Energie im Olympiastadion traditionell ein Angstgegner).

Was Babbel (der laut Berliner Tabloiden Derby einfach nicht kann) aber sicher auffallen wird, ist Folgendes: Hertha hat wie in der Hinrunde auch vier leichte Siege geschafft, hat aber in den beiden umkämpften Partien jeweils einen Grad schlechter abgeschnitten als im Herbst - gegen Union reichte es in der Försterei noch zu einem Remis, im Olympiastadion ging das Match verloren; gegen Cottbus gab es im Herbst einen hart erkämpften Sieg, nun reichte es nur zu einem Remis.

Aachen, wohin Hertha am Samstag fährt, brachte in der Hinrunde erst den ersten deutlich wahrnehmbaren Rückschlag mit einem tor- und freudlosen Remis vor heimischem Publikum; in der Rückrunde setzten die Rückschläge früher ein. Dominanz ist das nicht, was Hertha erkennen lässt, denn die cleveren Gegner, die kommen nun erst alle.

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