Freitag, Februar 26, 2010

Corporate Clients

Ich hatte nie vor, nach Südafrika zu fahren, um mir dort ein WM-Spiel live anzusehen. Nicht, weil ich das nicht prinzipiell erwägenswert finde (ich denke mir gerade neue Reiseideen aus, nachdem die Fahrt nach Riga und Ventspils wohl auf längere Zeit die letzte internationale mit der Hertha gewesen sein wird), sondern weil ich nicht dabei mitspielen will, wie die FIFA da einen Staat im Staat einrichtet, den sie nach eigenem Gutdünken regiert.

Der Guardian berichtet heute, dass Philipp Chiyangwa, ein Neffe von Robert Mugabe, Gewaltherrscher über Zimbabwe, mit der Vermittlung von Hotelangeboten an "corporate clients" beauftragt wurde. Schon die generelle Appeasement-Politik der südafrikanischen Regierung gegenüber Mugabe ist ein Ärgernis, dass Blatters Raffbande jetzt aber auch noch dessen Neffen in ihr eigenes nepotistisches System einbindet, ist blanker Hohn.

Die FIFA hat es verstanden, die Vergabe der WM 2010 an Südafrika als Zeichen der Hoffnung darzustellen, in Wahrheit ist es einfach so, dass sie dort Strukturen vorfindet und schafft, die den eigenen perfekt entsprechen. Im Prinzip müsste man die WM boykottieren, das heißt: auch im Fernsehen nicht hinschauen. Aber wer schafft das schon!

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