Samstag, Dezember 19, 2009

Gefrierpunkt

Die Hertha hat sich in München achtbar geschlagen und ein 2:2 herausgeholt. Leider gab es aber auch noch eine Hinrunde, eine erste Halbzeit, die mit 3:0 verloren ging. Damit ist das Schema dieses Jahres mehr oder weniger deutlich aufgezeichnet: Alles ist schon vor der Pause entschieden. Individuelle Fehler ebneten dem FCB das gefrorene Terrain. Zuerst ließ die Hertha bei einem Corner von Badstuber den kurzen Posten verwaist (van Buyten nützte die Offenheit), dann ließ Pejcinovic eine Flanke von Lahm zu (Gomez verwertete), schließlich hatte von Bergen gegen Gomez das Nachsehen (das resultierende Durcheinander im Fünfmeterraum nützte Robben).

Das kompakte Stehen, mit dem Friedhelm Funkel die Klasse erhalten möchte, erwies sich als stehendes K.O. Da heute Bochum auswärts bei Hannover gewonnen hat (was Hertha in vier Wochen erst einmal schaffen muss), wird es allmählich schwer, der Mannschaft noch einmal den Glauben zu vermitteln. Dass die linke Defensivposition neu besetzt wird, ist jetzt vermutlich ausgemacht - ich hätte es klug gefunden, da schon heute etwas zu versuchen, kann aber natürlich auch den Beweis dafür nicht antreten, dass Radjabali-Fardi es besser gemacht hätte.

Ramos und Raffael erzielten in der zweiten Halbzeit gegen eine zerstreute Bayern-Defensive ("Demitschelis", wie Marcel Reif sagt) jeweils ein Tor für eine vermutlich bald belanglose Statistik. Ich weiß, dass die ganze Rhetorik bei der Hertha auf dem Unterschied zwischen Hinrunde und Rückrunde aufbaut, und schließe mich hiermit an: Die Hertha hat heute in München ein Signal gesetzt, indem sie die zweite Halbzeit mit 2:2 numerisch offenhielt!

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