Sonntag, November 22, 2009

Untertürkheim

Der VfB Stuttgart lässt gerade sein Stadion umbauen. Die Kurve nach Untertürkheim ist dieser Tage Baustelle, der VfB schießt in diese Richtung keine Tore, dafür hat Ramos gestern für die Hertha getroffen. Er hatte später sogar noch eine Chance auf das zweite Tor, nützte sie aber nicht, und im Gegenzug gelang den stark verunsicherten Stuttgartern der Ausgleich in Richtung der Cannstatter Kurve.

Das Ergebnis ist für beide Teams schlecht: Stuttgart steht jetzt auf dem Relegationsplatz, Hertha ist mit 5 Punkten weiterhin ganz unten. Das Remis war aber auch leistungsgerecht, denn keine der beiden Mannschaften konnte ihren "game plan" richtig durchsetzen. Stuttgart bestimmte das Spiel, hatte auch viele Chancen, traf aber nicht. Hertha erarbeitete sich aus der wackligen Defensive allmählich ein weniger hektisches Kombinationsspiel, kam aber nach der Pause doch recht unerwartet zum Führungstor. Nicu steckte einen Pass zu Ramos durch, der genau im richtigen Moment startete und damit allein vor Lehmann ankam - wie er die Situation löste, war sehenswert! Dass es trotzdem nicht zum Sieg reichte, ist bezeichnend für die Situation der Hertha, die ein Minimum an Konsolidierung mit enormen Defiziten im Offensivspiel erkaufen muss.

Die Qualität der Konter, vor allem der Hereingaben durch Nicu und Wichniarek, war nicht erstligareif. Im Fall des polnischen Stürmers ist die Frage an den Trainer angebracht, ob seine richtige Idee, zur Pause schon Ramos zu bringen, nicht noch besser funktionieren hätte können, wenn er Wichniarek statt Domovchyiski geopfert hätte. Das sind natürlich Spekulationen, aber der potentiell weite Aktionsradius des schnellen Ramos würde eigentlich nahelegen, einen zweiten echten Stürmer an seine Seite zu stellen, und das ist Wichniarek leider bei der Hertha nicht mehr.

Die Aufgabe ist nach dem 13. Spiel wieder ein bisschen schwieriger geworden, im Prinzip ist die Mannschaft konkurrenzfähig, de facto spielt sie inzwischen aber natürlich auch gegen die eigene Leistung des ersten Saisondrittels, also irgendwie immer auch gegen sich selbst, und das merkt man leider.

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