Donnerstag, Juli 02, 2009

Kraichgau

Josip Simunic wird die Hertha verlassen. Die TSG 1899 Hoffenheim wird die festgeschriebene Ablösesumme von sieben Millionen Euro bezahlen, er bekommt einen Dreijahresvertrag zu gleichen oder sogar ein bisschen besseren Konditionen als bei der Hertha. Ein Fußballspieler im Alter von 31 Jahren muss ein Angebot dieser Art annehmen, wenn er nicht als Romantiker in die Annalen eingehen will.

Versetzen wir uns einmal in die Lage von Ralf Rangnick. Warum zahlt er so viel Geld für einen guten, aber keineswegs herausragenden Verteidiger? Ich vermute einmal, dass Jo sich diesen Vertrag nicht nur mit seinen Zweikampfwerten und seinem Stellungsspiel erarbeitet hat, sondern auch mit dem Mikrophon. Wie er in der Rückrunde bei der Hertha die Initiative ergriffen hat, wie er die Saisonziele, die von der Clubführung nur im Understatement formuliert werden konnten, höher hängte, wie er die Fans in der Kurve addressierte - das hatte Format, und Hoffenheim kann davon gut noch was brauchen.

Die Hertha hingegen fällt mit dem Abschied von Simunic noch ein Stück stärker auf die Philosophie des Kollektivs zurück. Von Bergen oder Janker (ich hoffe eher nicht: Rodnei oder Kaká) müssen künftig neben Kapitän Arne Friedrich spielen, das wird keiner gegnerischen Mannschaft den ganz großen Respekt einflößen. Die Hertha wird auch in der kommenden Saison mit allen elf Leuten verteidigen müssen - ob es ihr da auch gelingt, das Angriffsspiel zu verbessern, wie es dringend notwendig ist? Sagen wir es einmal so: Sie fängt jedenfalls nicht ganz bei Null an.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ist schon wieder 1. April? Gestern noch in der U-Bahn von Herthas Interesse an dem ivorischen Nationalspieler Aruna Dindane gelesen - zur selben Zeit stand "König Artur" bereits beim Medizincheck in Berlin. Selbst als Armine kann ich nicht glauben, dass Wichniarek Hertha helfen kann - meint Valdano.