Mittwoch, September 03, 2008

Rapunzel

Ich muss gestehen, ich bin immer noch ein wenig geschockt von dem Bild, das Hertha am Sonntag in München abgegeben hat. Jetzt versuche ich, mir klarzuwerden, was von meinem Eindruck der aggressiven Atmosphäre in der Arena geschuldet ist, aber es hilft nichts: das war heillos. Jetzt sind viele Spieler bei den Nationalteams, gearbeitet wird erst wieder in zehn Tagen. Zeit also, um noch ein paar Sachen zum Transferfenster nachzutragen. Arsenal hat anscheinend den Markt am Montag doch nicht so souverän ignoriert, wie ich kurzfristig dachte, sondern (zu) spät noch für Xabi Alonso vom FC Liverpool geboten. Die Sache ging schief, jetzt schlägt Arsène Wenger aus den Blogs eine Welle des Unmuts entgegen, die er sicher nicht ganz ignorieren kann. Arsenal wird allgemein zu den Verlierern dieses Sommers gerechnet, und es scheint wie ein hilfloser Versuch zur Beruhigung, wenn auf der Webseite die Passkünste von Eboué hervorgehoben werden - auch ich halte ihn für einen ungenügenden Mittelfeldspieler, muss mich nun aber eines Besseren belehren lassen. Der größte individuelle Verlierer ist - aus der Perspektive eines Hertha-Blogs - Kevin-Prince Boateng, der bei Tottenham festsitzt, weit entfernt von der ersten Mannschaft. In der Rangliste meiner Fantasy-Football-Meisterschaft ist er der fünftwertloseste Spieler der Premier League, knapp hinter einem gewissen Felipe Caicedo von Manchester City, den Hertha am Montag zu einer medizinischen Untersuchung eingeflogen hatte, der dann aber nicht verpflichtet wurde, weil Voronin, die männliche Rapunzel, kommt.

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