Dienstag, Juli 22, 2008

Liverpool

Kurz vor dem Anpfiff des Freundschaftsspiels zwischen der Hertha und dem FC Liverpool hat mich heute im Olympiastadion so ein kleiner Schauer durchfahren, eine Ahnung dessen, wie es vielleicht bei einem wirklich großen Match sein könnte. Es war der Name Kuyt auf der Anzeigentafel, und er selbst nur ein paar Meter vor mir, die das in mir ausgelöst haben. Der Kuyt, der vor wenigen Wochen erst gegen Arsenal in der CL gespielt hat, der bei der EM für die Niederlande dabei war, dessentwegen heute auch viele Berliner Rote im Stadion waren. Ich hatte mir einen Platz ganz nahe am Feld besorgt, unmittelbar neben der Ehrentribüne, in englischer Distanz zum Spiel also. Es war ein tolles Erlebnis, im Fernsehen hat es sicher profaner ausgesehen. Coach Benitez begann mit einer jungen Mannschaft, so waren Pacheco und Leto auf dem Feld, als Routinier der auch heute unsägliche Voronin sowie Jermaine Pennant, der Marc Stein eine Halbzeit lang auf größere Aufgaben vorbereitete. Gerrard und Torres fehlten, das war vorher schon klar gewesen. Coach Favre schickte seine momentane erste Elf auf den Platz: Drobny. Chahed-von Bergen-Kaká-Stein. Ebert-Kacar-Dardai-Piszczek. Raffael-Pantelic. Nach einer Stunde kam Cicero und deutete Gutes an. Arne Friedrich, der gestern aus dem Urlaub zurückkam, wird ein wenig gestaunt haben über das gute Funktionieren der Viererkette. So richtig dringend wird man auf ihn derzeit nicht warten, auf Josip Simunic noch weniger, kommt mir vor. Ob Hertha jemals in einem Wettbewerb auf Teams aus der Dimension Liverpool treffen wird, lässt sich nicht abschätzen - heute hat sie jedenfalls in meinen Augen, nach langjähriger systematischer Abkehr vom Spitzenfußball (die CL bald nach Wiederaufstieg war eher eine Laune des Sports), symbolisch einen Platz in Europa reklamiert. Noch geht das nicht ohne Sportfive, die Vermarktungsagentur. Mal sehen, wie es nach der kommenden Saison aussieht. Irgendwie habe ich ein gutes Gefühl.

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