Dienstag, Juni 10, 2008

Zunullrunde

Die erste Runde der EM ist gespielt, die meisten Matches habe ich gesehen, wenngleich unter sehr unterschiedlichen Umständen (das 3:0 der Niederlande über Italien gestern im La Raclette in Kreuzberg, am Samstag bei Simon im Wohnzimmer, am Sonntag beim Italiener an der Hasenheide und heute nur das erste Match im Hinterzimmer der Roten Harfe). Russland hat gegen Spanien war 1:4 verloren, aber immerhin ein Gegentor geschossen - in allen übrigen Fällen hat sich die siegreiche Mannschaft zu null durchgesetzt, nur Frankreich blieb gegen Rumänien selbst torlos. Man wird nun Deutschland, Niederlande, Spanien und Portugal favorisieren - ich hänge, schon wegen Cesc Fabregas, an den Spaniern. Russland hat es Spanien heute leicht gemacht, die Mannschaft von Guus Hiddink spielte mit der gleichen Anlage (ballsicheres, flinkes Kombinieren), minus echten Zug zum Tor. Es war ein elegantes, passreiches und zweikampfarmes Spiel, recht unüblich und gerade deswegen toll anzusehen. Iniestas Pass auf David Villa zum 2:0 ist das Paradebeispiel für wunderbare Intuition, gebaut auf einen ganz konkreten Laufweg. In der Schönheit des spanischen Spiels liegt die Gefahr der Brotlosigkeit gegen eine robuste Mannschaft schon offen da - aber es scheint bei dieser EM keine Betonbrigaden zu geben. Auch wenn David Villa heute drei Tore geschossen hat, war es doch Torres, von dem im besten Sinne eine Gefahr ausging, die auf das ganze Turnier ausstrahlen könnte. Torres gegen Metzelder? Möchte man dem designierten deutschen Bundespräsidenten des Jahres 2034 nicht wünschen.

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