Sonntag, Mai 25, 2008

Sonntagsspiel

Wer vielleicht gedacht hat, dass diese Seite jetzt auch eine Sommerpause einlegen wird, unterschätzt das dicht gewobene Korrespondentennetz. Valdano war heute im Amateurstadion und hat den 1:0 Sieg der U23 über TeBe beobachtet - ohne Arguez, aber mit Bigalke. Wie war es denn? "Die kurze Zeit der Dürre ist jetzt angebrochen, zwischen CL-Finale und Euro-Beginn, aber es wird immerhin doch noch Fußball gespielt. Lichterfelde gegen Torgelower SV Greif oder die U23 von Hertha gegen Tennis Borussia, das war die Sonntagsfrage, und da für Lichterfelde nur das schöne alte Stadion sprach, fuhren wir dann raus zum Amateurstadion, um das Traditionsduell in der Oberliga zu sehen. Knapp 400 Zuschauer, was für einen sonnigen Sonntag ganz ordentlich ist, ordentlicher zumindest als das Spiel, das beide Mannschaften ablieferten. Die Kräfteverhältnisse waren klar, Hertha dominierte die erste Viertelstunde, hatte drei Großchancen und jederzeit Spielkontrolle, weil die Veilchen viel zu tief standen und beim Aufbauspiel von hinten heraus selten über die Mittellinie hinauskamen. Der indisponierte Schiedsrichter merkte erst nach 15 Minuten, dass ein TB-Spieler noch sein Goldkettchen trug, nötigte ihn, es abzuwerfen, und ließ ihn dann so lange nicht ins Spiel zurückkehren, dass auf der linken Seite Traore eine Weile ohne Gegenspieler blieb. Traore machte nichts daraus, wie er überhaupt als einer der wenigen im Team, die schon ein paar Minuten Bundesliga hinter sich haben, blass blieb, viel zu weit zurückhing oder –hängen musste, um seine Schnelligkeit und seine Technik im Spiel Eins gegen Eins auszuspielen. Herthas 1:0 fiel dann durch Sebastian Huke in der 27. Minute aus stark abseitsverdächtiger Position. Auch Huke, der aus der A-Jugend kommt, gehört jedoch nicht in die Kategorie „Perspektivspieler“. Keiner der insgesamt 14 eingesetzten Herthaner ließ erkennen, dass er in absehbarer Zeit Bundesligareife erreichen könnte. In der zweiten Halbzeit schleppte sich die Partie dahin, TB hätte gerne, konnte aber nicht, Hertha hätte vielleicht gewollt, wusste aber nicht, wie. Manager Sohn Sebastian spielte ein paar gescheite Pässe, und es reichte, um die Veilchen, die eine enttäuschende Saison hinter sich haben, in Schach zu halten. Einen Pokal, für die Oberligameisterschaft, und Winner-T-Shirts gab’s dann auch noch für die Herthaner, aber man muss nichts Urs Siegenthaler sein, um sich zu fragen, ob da bei Hertha nicht inzwischen ein alter Punkerspruch Geltung beansprucht: Verschwende Deine Jugend!" Wozu ich noch anmerken möchte, dass allgemein die U17 als der nächste interessante Jahrgang gilt, aus der Mannschaft, die Valdano heute gesiegenthalert hat, wird allenfalls Bigalke das Potential zum Ligaspieler zugetraut. Ich wäre übrigens auch beinahe rausgefahren, habe mir dann aber den Tag mit Marco-Ferreri-DVDs vertrieben.

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