Mittwoch, Januar 31, 2007

Plusminus Null

Die Hertha hat es geschafft, mit einem einzigen Auswärtsspiel die ganze Saison zu egalisieren: 0:5 bei Hannover 96, akkumulierte Tordifferenz nach 19 Spielen 30:30. Die Verhältnisse waren nahezu irregulär, die Leistung war indiskutabel, man kann nicht weißes Ballett spielen, wenn man kein Bein auf den Boden bekommt. Der Kader ist dünn, auch wenn heute der Brasilianer Mineiro verpflichtet wurde. Was das Match bedeutet hat, wird sich zwar erst am Samstag gegen den HSV erweisen. Götz hatte aber heute jedenfalls nicht das Personal, taktisch umzustellen, zum Beispiel dem Zentralproblem Dardai ein wenig Unterstützung zu geben. Furchtbar.

Sonntag, Januar 28, 2007

Ticker

So war meine Perspektive auf den 2:1-Sieg der Hertha gestern im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg - ich saß vor dem Hertha-Live-Ticker: "18. Minute: Freistoßchance für Wolfsburg, Torentfernung 17 Meter, Schütze: Marcelinho ..." Dann lange Pause. "Tor für Wolfsburg ..." Wieder Pause. "Marcelinho schießt den Ball genau auf Stuhr-Ellegard, der den Ball nicht festhalten kann und ihn genau vor die Füße von Madlung abklatscht. Der Ex-Herthaner läßt sich diese Chance nicht nehmen und erzielt das 0:1." 27. Minute: "TOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOR FÜR HERTHA!!!" Pause. "Nach einer Ecke bekommt Fathi den Ball und spielt ihn in die Mitte. Dort lässt Gilberto den Ball mit einer Körpertäuschung einfach vorbei, sodass er direkt zu Gimenez kommt. Der Argentinier steht völlig frei und lässt Jentzsch aus 11 Metern keine Chance!" Mußte dann eine Stunde weg, um die Podiumsdiskussion vorzubesprechen, wegen der ich in Solothurn war. Während dieser ganzen Zeit keine SMS von Volker, der im Stadium war. Schon leicht beunruhigt, wegen Fehlstart in die Rückrunde. Rechtzeitig wieder im Hotel für die Schlußphase. "84. Minute: Immer wieder lange Bälle in Richtung Wolfsburger Tor. So kann man eine Abwehr nicht in Verlegenheit bringen." "86. Minute: ELFMETER FÜR HERTHA!!!!!!!!!! Gimenez wird im Strafraum gefoult, das hat der Argentinier ganz clever gemacht." "86. Minute: Pantelic läuft an ..." Sehr lange Pause. "UND TRIFFT!!!!!! 2:1 für HERTHA!!!!" Am Dienstag werde ich mir dazu nachträglich ein Bild machen, wenn die Wiederholung im Bezahlfernsehen läuft.

Samstag, Januar 27, 2007

Hohe Kante

Daß Geld nicht alles ist, zeigt uns mit schöner Regelmäßigkeit der FC Bayern München: Nicht nur besitzen sie das einzige Sparbuch der Republik, dessen aktueller Stand immer wieder in den Zeitungen steht, sie können sich auch vor lauter Festgeld kaum mehr rühren. Gestern beim Wettertest in Dortmund war die Lage der Liga deutlich zu sehen - viel Luft nach oben. Magath hatte ein etwas seltsames 4-0-4-2 aufgestellt, mit Ali Karimi und "Oldie but Goldie" Salihamidzic. Dortmund nutzte die Räume zwar selten zu konstruktivem Spiel, es reichte aber zu einem 3:2 und zu einem guten Einstand für Zeitarbeiter Jürgen Röber. Heute ein Tag in Solothurn, zum Glück hat mein Hotelzimmer die deutschen Kanäle, sodaß ich zumindest das Sportstudio sehen kann.

DIC Liverpool


Toller Knoten, isn't it? Das ist Rick Parry, der Dieter Hoeneß des FC Liverpool, der seit Monaten mit Dubai International Capital (DIC) über 51 % der Anteile des englischen Traditionsclubs verhandelt. Eigentlich hieß es, daß alles klar ist - jetzt wirft die "Sun" plötzlich einen neuen Namen in die Runde. George Gillet, amerikanischer Geschäftsmann aus Colorado und Inhaber der Montréal Canadiens (Eishockey), sieht sich angeblich gerade die Bücher an. Lustige Konstellation: amerikanisches oder arabisches Kapital. Ich erinnere mich daran, wie vor einer Weile die amerikanischen Häfen kurz vor dem Verkauf an Dubai Ports World standen, die Transaktion wurde dann wegen Interessen der "national security" und gegen den Willen von George W. Bush abgesagt. Die Dockarbeiter von Liverpool, so es sie noch gibt, können bei ihrem Fußballteam keine anderen Interessen geltend machen, als daß sie mit Manchester United (Glazer) und Chelsea (Abramowitsch) mithalten wollen.

Freitag, Januar 26, 2007

Kicker-Test

Heute beginnt die Rückrunde. Ich werde aus der Schweiz, wo ich aus beruflichen Gründen das Wochenende verbringe, versuchen, so viel wie möglich mitzukriegen. Zur Einstimmung hier noch der aktuelle Kicker-Test zu Hertha, erschienen unter dem Titel "Götz: Felsenfest im Sattel". Untertitel: "Kein Geld, aber hohe Ziele. Diesen Spagat muss Hertha BSC seit Jahren hinlegen. Es könnte klappen." Und hier die Analyse: "Die Neuen: Lediglich der Argentinier Christian Gimenez wurde zur Verstärkung der Stammelf geholt. In den zwölf Spielen, in denen er nicht wegen Verletzungen ausfiel, erfüllte die Leihgabe von Olympique Marseille meist die in ihn gesetzten Erwartungen als Stürmer mit Torriecher (fünf Tore, zwei Assists). Perspektivspieler Srdjan Lakic entpuppte sich bislang noch nicht als ernsthafte Alternative im Angriff. Aus dem Talente-Quintett, das aus der zweiten Mannschaft hochgeholt wurde, deuteten Patrik Ebert zu Saisonbeginn und Chinedu Ede in der zweiten Hinrunden-Hälfte ihr Potenzial an. Robert Müller, Amadeus Wallschläger und der dritte Torwart Nico Pellatz warten auf (längere) Bewährungschancen. Gewinner und Verlierer: Der größte Gewinner im Hertha-Trikot ist Marko Pantelic, und das nicht nur, weil er mit zehn Treffern die Torschützenliste in der Bundesliga anführt. Der serbische Nationalspieler ist auch wegen seiner mannschaftsdienlichen Spielweise teamintern zur Führungsfigur aufgestiegen. Einen großen Sprung nach vorn machte auch Ashkan Dejagah. Als Yildiray Bastürk wochenlang wegen Verletzungen ausfiel, sprang das 20-jährige Eigengewächs mit bemerkenswertem Durchsetzungsvermögen in die Bresche. Den großen Verlierer gibt es nicht. Allerdings erfüllten Josip Simunic, Malik Fathi und Torhüter Christian Fiedler nicht immer den Anspruch, Leistungsträger der Hertha-Mannschaft zu sein. Stärken und Schwächen: Die Mannschaft wirkt gefestigt, eingespielt und bietet meistens einen erfrischenden, offensiv ausgerichteten Kombinationsfußball. Zudem ist das Team - wie die zehn Spiele ohne Leitfigur Bastürk bewiesen - schwerer ausrechenbar als im Vorjahr. Größtes Manko ist das Abwehrverhalten bei Standardsituationen, Hauptursache für die zu vielen Gegentore (24). Auch fehlte häufiger die Cleverness, einen Vorsprung sicher über die Runden zu bringen. Trainer und Umfeld: Vor nicht einmal einem Jahr noch schwer in der Kritik und in den Medien in Frage gestellt, sitzt Falko Götz (Vertrag bis 2008) wieder felsenfest im Sattel. Er steht mit Manager Dieter Hoeneß für die Vereinspolitik, auch angesichts der wirtschaftlich angespannten Lage vornehmlich auf selbst ausgebildete Kräfte zu setzen. Eine Rechnung, die bislang aufzugehen scheint. Allerdings auch ein schwieriger Weg. Fazit und Prognose: Das Erreichen der Champions League, von der die im Anspruchsdenken seit jeher alles andere als bescheidenen Berliner Fans schon wieder reden, bleibt ein schöner Traum und möglicherweise ein Ziel für die nächste Saison. In dieser Spielzeit wäre die Verteidigung des fünften Platzes und damit der Einzug in den UEFA-Cup ein Erfolg. Die Qualität dazu steckt allemal im Team."

Donnerstag, Januar 25, 2007

Das Tier


Julio Baptista, genannt "The Beast", spielt diese Saison auf Leihbasis (von Real Madrid) beim FC Arsenal. Dort kommt er überwiegend im Carling Cup zum Einsatz, so auch gestern abend, als er die beiden Tore zum 2:2 bei Tottenham Hotspur erzielte. Ich bin erst zu den letzten dreißig Minuten nach Hause gekommen, sah aber eine sehr junge Arsenal-Mannschaft, die Tottenham unglaublich herumgejagt hat. Leider haben sich Hleb und Eboué verletzt, wie schwer, weiß ich noch nicht. Das Rückspiel im Emirates findet nächsten Mittwoch statt, Arsenal pausiert also in der Meisterschaft derzeit wegen der vielen Cups (am Wochenende noch das FA-Cup-Match daheim gegen Bolton), das Ligamatch gegen Manchester City ist in den Februar hinein verschoben worden. Ob Julio Baptista (Marktwert immer noch 20 Millionen Euro) bleiben wird, ist ungewiß. Heute stand zu lesen, daß Arsenal im Sommer den 20jährigen Ryan Babel von Ajax Amsterdam verpflichten wird.

Mittwoch, Januar 24, 2007

Personalien


An den Rändern des Hertha-Kaders tut sich was: Solomon Okoronkwo wird bis zum Ende der Saison an Rot-Weiß Essen ausgeliehen, wo sich seit letzten Sommer auch schon der Linksverteidiger Pascal Bieler Spielpraxis holt (Kicker-Note 3,59). Christopher Samba steht vor einer Verpflichtung durch die Blackburn Rovers, eine Ablösesumme zwischen 500.000 Euro und 700.000 Euro wird von den BTs (Berliner Tabloids) gemeldet. Keeper Fiedler wird für das Spiel am Samstag gegen Vfl Wolfsburg nicht fit werden, deswegen wird Kevin Stuhr-Ellegard im Tor stehen. Er war früher einmal bei Manchester City (ob als zweiter oder dritter Torwart, konnte ich nicht ermitteln), und kennt die Premier League ein wenig, das ist schon einmal nicht schlecht. Würde mich auch interessieren, wie die Hertha auf ihn gekommen ist. Werde ich gelegentlich nachtragen. Heute abend im Carling Cup: Tottenham gegen Arsenal, allerdings ohne mich, ich muß (brotberuflich) in die Volksbühne.

Montag, Januar 22, 2007

Fernsehen

Die Premier League hat für die internationalen Fernsehrechte neue Verträge ausgehandelt. Sie gelten von der nächsten Saison an für drei Jahre und werden der Liga insgesamt 952 Millionen Euro einbringen. Der Meister 2008 wird aus dem Deal 76 Millionen Euro lukrieren, und noch der Absteiger bekommt 45 Millionen Euro, beinahe zweimal die Gehaltssumme, die Hertha pro Jahr für die Spieler ausgibt. Interessant ist, daß eine politische Intervention von Schatzkanzler Gordon Brown dafür ausschlaggebend war, daß die Rechte für Afrika südlich der Sahara zum Teil an frei empfangbare Stationen vergeben wurden. Wer in Deutschland zum Zug kam (Premiere, wie bisher, oder Arena, das schon die spanische Liga gekapert hat), konnte ich noch nicht ausfindig machen.

Sparta Prag

Hertha hat auch das Vorbereitungsspiel bei Sparta Prag nicht verloren. Pantelic schoß das einzige Tor, man kann also optimistisch sein. Probleme zeichnen sich allerdings schon jetzt in Menge ab: Bastürk blieb wegen Leistenproblemen in Berlin, Chahed und Boateng sind sechs Wochen aus dem Spiel. Ich fürchte, wir werden viel von Andreas Schmidt zu sehen bekommen in der Rückrunde. Den Ausfall von Dick van Burik














mußte ein besonderer Mann kompensieren: Jerome Boateng, der jüngere Bruder von Kevin-Prince. Großer Mann, designierter Innenverteidiger. Daß er in Prag zum Einsatz kam, muß vor allem Robert Müller und Amadeus Wallschläger irritiert haben, die bisher eigentlich "näher an der Mannschaft" waren als der 18jährige Boateng, der nominell noch nicht einmal zum Profikader gehört. Vielleicht wurde er ja über Neujahr befördert.

Sonntag, Januar 21, 2007

Spätes Tor








Mit einem starken Comeback hat Arsenal heute die Premier League in dieser Saison noch halbwegs offen gehalten: In der 93. traf Thierry Henry zum 2:1 gegen Manchester United. Es war ein eher glücklicher Sieg, nachdem Rooney in der 53. Minute eine Flanke von Evra verwertet hatte, und van Persie erst in der 84. Minute ausgeglichen hatte. Es war aber doch ein klassischer Aufstellungssieg, den bei aller Kontingenz die Entscheidungen der Trainer mitbestimmten: Wenger hatte die rare Konstellation Henry-Adebayor nominiert, was nicht wirklich gut funktionierte. Flamini und Fabregas im zentralen Mittelfeld arbeiteten exzellent, wurden aber durch Giggs und Larsson eindeutig aufgewogen, während Rooney und Ronaldo auf den Flügeln herumwühlten. Das Gegentor entstand aus der latenten Schwäche auf der rechten Seite: Evra entkam Fabregas, seine Flanke ging über drei Gunners hinweg bis zu Rooney, der eigentlich keine Chance auf den Ball hätte haben dürfen. However. Wenger brachte dann van Persie für Hleb, spielte also de facto mit drei hängenden Stürmern. Vor allem Henry verzettelte sich viel, war aber dann doch zur Stelle, als der Ball von rechts flach in den Fünfer kam - sein Fersler mißglückte, wurde aber durch van Persie spektakulär zum Ausgleich genützt. Dem Tor war ein ewiges Gestocher zwischen Fabregas, Rosicky und zwei Gegnern vorausgegangen, bei dem ich mich die ganze Zeit wunderte, warum der Schiedsrichter nicht abpfiff - er ließ die Spieler die Sache untereinander lösen, great decision. Arsenal brachte noch Baptista (den vierten hängenden Stürmer) für Flamini, bei der Flanke von Eboué in der vorletzten Minute waren dann alle Hünen am Fünfmeterraum versammelt, wodurch Deckungsarbeit sehr schwierig wurde. Henrys Kopfball war ein flacher Strich unter die Latte, das Emirates-Stadium hatte seinen ersten Klassiker! Der Schiedsrichter Riley, der mir und vielen anderen Fans das berühmte Match vor zwei Jahren ("Pizzagate", nachdem ManU den legendären "unbeaten run" von Arsenal nicht nur mit fairen Mitteln beendet hatte) verdorben hatte, hatte sich am Samstag mit Grippe krank gemeldet. Das war das gute Omen. In zwei Wochen muß Arsenal nach Middlesbrough, dann beginnt auch bald wieder die Champion's League.

Dienstag, Januar 16, 2007

Bye, Basti

Der ehemalige Sportdirektor von Real Madrid fragt, warum ich zu Marcelinho nichts zu sagen habe. Ich fürchte, ich habe die Sache "abgehakt", wie Sportler gerne sagen. Die Entscheidung der Hertha, ihn zu verkaufen, habe ich sehr begrüßt. Daß er jetzt zum Auftakt der Rückrunde als Gegner mit dem Vfl Wolfsburg ins Olympiastadion kommt, macht sicher eine gute Geschichte. Er könnte der Hertha in diesem Spiel auch wehtun (ich werde leider nicht vor Ort sein, bin an diesem Wochenende out of town), aber ich zweifle daran, daß er noch einmal eine längere Geschichte schreiben kann wie in der Saison 2004/05. Was mich viel mehr bewegt, ist die Sache mit Sebastian Deisler. Wir haben immer halb im Spaß gesagt, daß der große Scheck von Bayern München, den er damals bekam, als er offiziell noch nicht in Verhandlungen stand, ihm Unglück gebracht hat. Glück hatte er jedenfalls nicht viel, daß er seine Laufbahn jetzt beenden muß, ist unglaublich traurig. Nie habe ich die Berliner Fans mehr gehaßt als vor ein, zwei Jahren, als sie ihn ausgepfiffen haben, als er mit den Bayern kam. Man kann es ihnen nicht verdenken, aber es war doch übel provinziell gedacht (irgendwo weit unten in diesem Blog gibt es dazu einen Eintrag). Ich wünsche ihm, daß er noch viele Kinder bekommt, daß von dem Scheck eine Menge übrig ist, und daß er vielleicht einmal in Gladbach einen tollen Sportdirektor abgibt. Bevor er Coach Arne Friedrich in Berlin ablöst. Circa 2025, wenn in Deutschland die demographische Katastrophe abgesagt wird, Hans Meyer den FC Beyern trainiert und Marcelinho einen letzten Vertrag bei Union Berlin bekommt.

Abuja


Berti Vogts wird Nationaltrainer von Nigeria. Ob er dann immer noch mit Thomas Helmer den Uefacup auf DSF kommentieren kann? Viele offene Fragen, wir kennen das Vertragswerk nicht, und wir wissen auch nicht, ob Lagos (Metropole) oder Abuja (Hauptstadt weit im Landesinneren, im Bild das Nationalstadion) der Dienstort sein werden. Wir (FAZ-Umschreibung für Ich) haben aber das Gefühl, daß kulturelle Mißverständnisse zwischen dem Musical-Fan Berti Vogts und dem neuen Verband nicht von vornherein auszuschließen sind. Bald mehr dazu von unserem Nigeria-Experten Dr. Hödl aus Wien.

Montag, Januar 15, 2007

Rocky macht blau


Von der Hertha gibt es nur zu vermelden, daß Gilberto sich während des Heimaturlaubs verliebt hat. Die Neue kommt im Februar nach Berlin, mit Thais, der Ex, ist alles in Ordnung, sagt unser designierter Spielmacher. Weil also nachrichtenarme Zeit ist, hier noch ein paar "random news" von der Insel: Sylvester Stallone hat am Wochenende das Spiel Everton gegen Reading besucht, er fand den späten Ausgleich durch Andy Johnson gerecht, "especially given how the Reading goal was so questionable, being offside, or whatever". Stallones neuen Film "Rocky Balboa" habe ich schon gesehen, es handelt sich um ein profund groteskes Ding. Die Promotion dafür brachte ihn nach England, warum aber ausgerechnet in den Goodison Park, entzieht sich meiner Kenntnis. Auch noch interessant vielleicht von diesem Wochenende: Ballack bekam von der "Sun" wieder einmal die selten vergebene Note 4 auf einer Zehnerskala, auf der Robben mit 9 Punkten dieses Mal der Dream Team Star Man von Chelsea wurde.

Sonntag, Januar 14, 2007

Ewood Park


Die Stars in der Premier League müssen dieser Tage eine Menge aushalten. Gestern abend, als Arsenal im Ewood Park bei den Blackburn Rovers antreten mußte, schüttete es wieder in Strömen. Der Boden war tief, die Gedanken mußten unweigerlich ein paar Tage zurückgehen, als Sheffield United unter ganz ähnlichen Bedingungen einen knappen Heimsieg gegen die Gunners davontragen konnte. Nach 13 Minuten sah die Sache noch ein wenig prekärer aus, weil Gilberto Silva sich von dem Rauhbein Robbie Savage zu einem Revanchefoul hinreißen ließ - die rote Karte schien dem englischen Kommentator zu hart, sie war aber wohl den Vorschriften entsprechend. Arsenal reagierte darauf mit einem kämpferischen und spielerischen Paradevorstellung - im Prinzip ein paradigmatisches Spiel, in dem sie das Klischee von den fragilen Wunderbuben widerlegten. Rosicky und Hleb leisteten enorme Arbeit nach hinten, und inszenierten trotzdem tolle Dinge nach vorn. Henry spielte zwischendurch für eine Weile auf der Position der Nummer sechs, war aber auch zur Stelle, wenn ein Angriff interessant zu werden versprach. Touré und Senderos spielen sich langsam wieder so ein, wie sie es schon in der letztjährigen CL zeigten. Das 1:0 fiel noch vor der Pause aus einem Freistoß, in Erinnerung wird aber das 2:0 zwanzig Minuten vor Ende bleiben. Henry und Fabregas demonstrierten, worauf es bei einem Konter in Unterzahl ankommt - sie waren zwei gegen fünf, Henry schleppte den Ball über links über 50 Meter nach vor, Fabregas (der durch die Einwechslung von Flamini auf die Position des zentralen Offensivmanns gewechselt war und immer mehr zum Deco von Arsenal wird) blieb so im Raum, daß er drei Verteidiger band - er stand dann exakt so, daß Henry ihn wie ein Relais einsetzen konnte (freilich das mit der größten Schaltintelligenz in der Welt), er bekam den Ball am linken Sechzehnereck zurück, und fand genau das rechte Kreuzeck hinter Brad Friedel. Eine "case study" in Aura, Kraft, Idee und Präzision, und das nach einem kräfteraubenden Spiel in Unterzahl auf dem tiefen Boden von Ewood Park. Nächste Woche kommt ManU ins Emirates Stadium.

Freitag, Januar 12, 2007

Blackburn Rovers


Christopher Samba galt einmal als designierter Innenverteidiger bei der Hertha. Selten hat er diese Position gespielt, ich erinnere mich an eine Szene, als Podolski ihn arg düpiert hat, man sah aber immer sein Potential. Coach Götz hat ihn dann häufig an unterschiedlichsten Positionen eingewechselt, auch als "Kopfballungeheuer" (diesem Klischee entsprach er aber gar nicht). Die Hertha will Samba verkaufen, der TSG Hoffenheim wurde nichts (dort verschwand schon Denis Lapaczinski, vor kleinen Ewigkeiten designierter Innenverteidiger bei der Hertha, in der Versenkung), jetzt fliegt Samba dafür auf die Insel, um ein Probetraining bei den Blackburn Rovers zu absolvieren. Gerade zur richtigen Zeit: Am Samstag kommt Arsenal.

Mittwoch, Januar 10, 2007

Carling Cup


Während die Hertha in Marbella trainiert (Boateng will immer noch in die Schuhe von Ronaldinho; Simunic gibt staatstragende Interviews als Führungsspieler), wird in England weiter gespielt. Gestern im Carling Cup trat Arsenal zum zweiten Mal innert vier Tagen in Liverpool an, mit einer deutlich verjüngten Mannschaft im Vergleich zum 3:1 im FA-Cup am Samstag. Die britischen Reporter kramten hinterher tief in den Statistiken: sechs Tore hatte der FC Liverpool daheim schon ewig nicht mehr bekommen, da halfen auch die drei geschossenen nichts. Heute hat Trainer Rafael Benitez sich bei den Fans entschuldigt. Er hatte einen indisponierten Innenverteidiger (Paletta) aufgestellt, der gegen den schnellen und sehr durchsetzungsfähigen Jérémie Aliadière arm dran war. Hyppiä war ihm auch keine große Hilfe, und so lief alles auf eine Gala der Juvenile Gunners hinaus: Mit Traore, Denilson, Djourou, Walcott standen einige der größten Talente auf dem Feld, auf der Position, für die ich vor ein paar Tagen vorschnell das Comeback von Lauren angekündigt hatte, spielte allerdings Hoyte. Numerischer Mann des Tages war natürlich Julio Baptista, der viermal traf und einen Elfer vergab. Für mich aber war das der Abend von Aliadière, der sich in der ersten Mannschaft allerdings noch nicht etablieren konnte und für ein Arsenal-Talent das fast schon biblische Alter von 23 Jahren hat. Hinter Henry, Adebayor und van Persie sollte er jetzt die Nummer 4 in der Hierarchie sein, sofern man Baptista und Walcott nicht als Angreifer zählt. Bei Hertha wären die vergleichbaren Fälle Dejagah und Ede, die sind auch Halbspitzen.

Dienstag, Januar 09, 2007

Transferfenster

Das wären also die Transfers ganz nach dem Geschmack der Berliner Tabloids: Simunic zu Chelsea, und Marcelinho zu Wolfsburg. Daß der Kroate vom FC Chelsea umworben wird, ist nicht ganz auszuschließen, fiele aber für mich in die Kategorie des Transfers von Boulahrouz, der sich auf der Insel bisher nicht durchsetzen konnte. So sehr ich Simunic schätze, so deutlich sind doch seine Grenzen - wobei ich häufig das Gefühl habe, daß er sich auch deutlich unterfordert, er könnte mehr, und niemand (auch er selbst nicht) weiß wohl so genau, warum er das selten "abruft" (dämliches Wort). In den englischen Zeitungen liest man auch nur, was aus Kroatien übersetzt wird: Es soll eine Anfrage geben, und die Ablöse wird auf rund fünf Millionen Pfund geschätzt. Auf der Insel ist Simunic berühmt, weil er von Graham Poll (dem dortigen Dr. Markus Merk) bei der WM drei gelbe Karten gezeigt bekam. Hertha hat keinen Ersatz parat, das würde also doch eine kleine Kettenreaktion auslösen. Was gegen den Transfer spricht: Abramowitsch hat eine Ausgabensperre verhängt, es gibt Geld nur noch für junge Spieler, etablierte Kräfte gibt es nur, wenn anderweitig verkauft wird (Shaun Wright-Phillips zu West Ham?). Was Marcelinho anlangt, so fände ich das großartig: Er würde dann zur Eröffnung der Rückrunde ins Olympiastadion kommen, er gehört in die Liga, nur nicht mehr zur Hertha.

Montag, Januar 08, 2007

Auslosung

Das hat die Hertha nun davon, daß sie noch im DFB-Pokal dabei ist: im Viertelfinale ein Auswärtsspiel beim VfB Stuttgart, ein Duell mit dem direkten Tabellennachbarn, eine potentiell attraktive Partie, die wohl auch im Fernsehen laufen wird. Im Prinzip ein ideales Los, denn bei allem Aufstöhnen, das vom Manager abwärts durch die Reihen im Club ging, handelt es sich doch um keine unlösbare Aufgabe. Stuttgart hatte der Hertha im Herbst ein wenig den Rang abgelaufen, auch was die Story von den jungen Talenten anlangt. Das Heimspiel der Hertha gegen den VfB war schlecht von beiden Seiten, es endete 2:2, wie wir uns erinnern. Das Pokalspiel gilt dann auch ein wenig der Vorherrschaft im oberen Mittelfeld der Bundesliga. Ich habe eigentlich ein gutes Gefühl. Arsenal bekam im FA Cup übrigens die Bolton Wanderers in deren Stadion zugelost - eine Art Intimfeind, auch deswegen, weil das Team von Sam Allardyce immer rustikal und körpernah zur Sache geht.

Sonntag, Januar 07, 2007

FA Cup


Im DSF läuft gerade Manchester United gegen Aston Villa, eine Begegnung im englischen FA-Cup, verunstaltet durch die Einblendungen, mit denen DSF noch ein wenig "sportliches" Geld (neben den nächtlichen Sex-Spots) verdienen will. Gestern schon schlug Arsenal im Schlagerspiel den FC Liverpool auswärts mit 3-1. Zweimal Distanzschüsse von Rosicky und ein spätes Kontertor von Henry habe ich (noch) nicht gesehen, ich habe mir die zweite Hälfte im Live-Radio auf der Arsenal-Website angehört, fast unerträglich spannend, weil der Kommentar natürlich ohne Bild alles gefährlich erscheinen läßt. Liverpool war Titelverteidiger, hatte aber allen Berichten nach nicht viel zu bestellen. Am Dienstag gibt es die gleiche Paarung im Carling-Cup noch einmal, da werden wir dann die Aufstellungen vergleichen - gestern spielten, so weit möglich nach Sperren (Fabregas) und Verletzungen, die ersten Teams, im Carling Cup treten häufig eher Perspektivteams an. Ein Ereignis zeichnet sich auf jeden Fall ab: das Comeback von Lauren, vor seiner sehr langen Verletzungspause der unumstrittene Rightback von Arsenal, der nun gegen Eboué einen schweren Stand haben wird.

Samstag, Januar 06, 2007

Djibouti











Hertha spielt Hallenfußball, England spielt seine zahlreichen Cups (FA und Carling), nichts davon erreicht mich in Form von Fernsehbildern. Ich tröste mich mit meinem neuen Steckenpferd: Nachdem ich mir, ein wenig widerwillig zuerst, einen Windows-Rechner besorgt habe, kann ich nun mit Google Earth über den Planeten fliegen. Neulich, als ich mich ein wenig mit den geographischen Umständen in Somalia beschäftigt habe, entdeckte ich das Fußballstadion von Djibouti, das ich hiermit der exklusiven Öffentlichkeit dieser Seite zugänglich mache - vielleicht unterschreibt ja Andreas Neuendorf irgendwann einen Altersvertrag dorthin.

Donnerstag, Januar 04, 2007

Aufgalopp

Nicht nur B.Z. und MoPo hatten ihre Leute beim ersten Training, auch diese Seite war vertreten. Hier der Bericht von Peter K.: Das Wiegen war natürlich nicht-öffentlich, aber es sah auch keiner so aus, als habe er über die Feiertage an seiner Ronaldo-Statur gearbeitet. Ein leichter Aufgalopp, ein bisschen Laufen, ein bisschen Stretchen, ein paar Schüsse zum Warmwerden für die Keeper, lockeres Fünf gegen Fünf in zwei Gruppen, Bastürk drehte derweil einsam seine Runden, um sich mit Beginn des Trainingsspiels zu verabschieden, und Simunic war nicht zu sehen. Falko Götz hatte den sportlichen Freizeitlook dem Sportleroutfit vorgezogen und ließ die erste Elf (mit Patrick Ebert) gegen die zweite (mit Co-Trainer Andreas Thom, der immer noch ein ziemlich gutes Stellungsspiel hat) kicken, unterbrach gelegentlich für milde Ermahnungen und dürfte dann auch nicht viel Neues gesehen haben, weil er nichts Neues ausprobierte. Gilberto lief viel, vermutlich, weil ihm in seinen kurzen Hosen zu kalt war, Ebert schlug auf Rechts ein paar schöne, harte Flanken vors Tor, weil Boateng ihn präzise einsetzte, Malik Fathi agierte so vorsichtig wie im Wettkampf, die Stürmer blieben blass, und warum Mainz Interesse an Zecke haben sollte, der im B-Team kickte, müsste einem Jürgen Klopp mal zusammen mit Urs Meyer im Fernsehen erklären. Dafür war Zecke beim Autogramme schreiben und beim Posieren für verschiedene Familienalben der aufgeschlossenste Herthaner. Wäre er auf dem Platz so anspielbereit, die Probleme im Aufbauspiel wären gelöst.

Mittwoch, Januar 03, 2007

Comeback


Vier Wochen war er weg, gestern war er wieder da: Thierry Henry führte Arsenal am Dienstagabend zu einem sicheren 4:0 über Charlton und damit auf den vierten Tabellenplatz. Das Spiel habe ich nicht gesehen, stattdessen gab es Aston Villa im Payfernsehen, seit langer Zeit die erste Mannschaft, die ohne Gegentor von der Stamford Bridge nach Hause fahren konnte. Weil sie selber keins erzielten, gab es für beide Teams einen Punkt, und für José Mourinho einen weiteren Rückschlag, den er dezidiert sportlich nahm - so viel Händeschütteln und Umarmen war selten. Chelsea war nie eine Mannschaft der vielen Ideen, im Moment fehlt es ihnen aber am Eingemachten. Selbst Drogba blieb gestern lammfromm, er applaudierte dem Linienrichter, anstatt den "Lion King" zu geben. So sieht das aus, wenn sich der Zynismus gegen einen selbst wendet.

Erstes Training


Es geht wieder los, der Kader mußte heute zur Abwaage und zum ersten Training. Die B.Z. hat, weil morgens noch unklar war, wer zu spät erscheinen würde, eine ganz heikle Geschichte recherchiert: Kevin-Prince Boateng hat neulich in den Schuhen des Ronaldino gespielt, und damit zwei Tore geschossen. Damit ist nun Schluß, denn in den Schuhen des Ronaldinho darf laut Knebelvertrag von Nike nur Ronaldinho spielen - und eventuell Spieler, die von Ronaldinho eine Sondergenehmigung bekommen. Wie das mit der Tatsache zusammengeht, daß Kevin-Prince die Schuhe um 160 vermutlich am Tauentzien im zuständigen Store gekauft hat, ist für die B.Z. kein Thema. Vermutlich gibt es anonyme Nike-Inspektoren, zu denen nach jedem Spiel die Schuhe wegen einer Dopingkontrolle müssen. Ist aber nicht so wichtig - die Assoziation ist schon einmal hergestellt: Hertha und Barca haben miteinander zu tun.