Montag, November 05, 2007

Comeback Kids

In England spricht man von einem Comeback, wenn eine Mannschaft zurückliegt und dann doch noch zumindest die Niederlage abwehrt. Am Samstag ist Arsenal gegen Manchester United im eigenen Stadion zweimal zurückgekommen, das 2:2 hat gereicht, um an der Tabellenspitze zu bleiben. Dem Spiel war ein ziemlicher Hype vorausgegangen, Arsène Wenger hatte sich ein wenig im Ton vergriffen und ein "Kunstwerk" angekündigt. Es war dann eher eine Lehrstunde in taktischer Intensität, während derer ManU zeigte, dass die Mannschaft gefährlicher denn je ist: Gegen Ronaldo, Rooney und Tevez kann man nicht so ausschwärmen, wie Arsenal das gern tut; auf der anderen Seite hatte Adebayor einen schweren Stand, weil nicht so häufig wie sonst der Kombinationswirbel entstand, den Arsenal so gut kann. Van Persie hat ein wenig gefehlt, Bendtner ist wohl noch zu jung für ein Spiel dieser Sorte, und Eduardo gilt als noch in "adaptation time" befindlich. Walcott soll langfristig auch Mittelstürmer werden, dafür war am Samstag auch nicht die Zeit, das vorwegzunehmen. Im Sturm experimentiert Arsenal weiter, während ManU schon wieder ein fertiges Team hat. Der Ausgleich durch Gallas in letzter Minute, vom Linienrichter scharf gesehen und sofort gegeben, obwohl der Ball nur einen Sekundenbruchteil hinter der Linie war, kam ein wenig glücklich zustande - aber ist das nicht auch ein wenig die Signatur dieser Arsenal-Saison, die mit einem in letzter Minute sichergestellten Sieg nach Rückstand gegen Fulham begann? Nun haben sie mit Liverpool und ManU die ersten beiden massiven Blöcke ungeschlagen überstanden. Wobei Gallas dieses Mal die Führungsrolle bei den "Comeback Kids" übernahm. Das Spiel bei Slavia Prag am Mittwoch wird Arsenal wie eine Belohnung empfinden.

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