Samstag, August 25, 2007

Bielefeld bei London

Ein Match, in dem Dardai Kapitän ist, darf die Hertha nicht gewinnen: Entsprechend hat sie heute in der Schüco-Arena in Bielefeld ein leicht zu habendes Match dämlich hergeschenkt, während nur eine halbe Stunde zeitversetzt in einer anderen Liga (nie war dieser Ausdruck zutreffender) Arsenal in einem Duell auf Biegen und Brechen die bisher in drei Spielen siegreichen Manchester City durch ein Tor von Cesc Fabregas in der 80. Minute schlug. Ich war da schon dabei, habe davor aber doch die Hertha angeschaut, weil ich eigentlich voller Hoffnung war, aber schon in der ersten Halbzeit erwies sich, dass die mögliche Überlegenheit ständig durch inkonsequentes Spiel und naive Ballverluste vergeben wurde. Tobias Grahn führte sich mit einer Schwalbe ein, er deutete aber für meine Begriffe an, dass er etwas bringen kann. Favre sprach ihm aber zur Pause das Misstrauen aus, danach zeigte Gilberto einmal mehr, dass er als zentraler Spielmacher nicht geeignet ist. Vorne behauptete Okoronkwo kaum einen Ball, links trieb Lucio den Ball unermüdlich vor sich her und in die Beine der Bielefelder. Zumindest machte die Defensive einen guten Eindruck: Simunic und von Bergen ließen wenig zu. Erst spät korrigierte Favre seine extrem konservative Taktik mit Schmidt und Dardai im zentralen Mittelfeld, es half aber nichts, weil da aus einem indirekten Freistoß vom Fünfer nach Rückpass auf Drobny schon das Tor gefallen war, dem Malik Fathi schließlich in der 90. Minute durch einen weiteren fatalen Rückpass (an Drobny vorbei, auf Wichniarek, den dankbaren Rächer seiner von der Hertha während seiner Berliner Zeit gründlich verletzten Ehre) ein zweites draufsetzte. Zugegeben: Hertha spielte heute mit seinem zweiten Sturm. Pantelic war verletzt. Aber auch so darf man sich nicht so ziellos mit optischer Überlegenheit zufriedengeben. Chahed sollte sich für meine Begriffe heute aus der Mannschaft gespielt haben, der für ihn gekommende Mineiro hat in ihr aber auch nichts zu suchen. Belassen wir es bei dem Stehsatz von Favre: Noch viel Arbeit.

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