Montag, Juni 18, 2007

Primera Division

Als wir gestern aus Stuttgart zurückkamen, nach einer äußerst angenehmen Fahrt mit dem ICE quer durch das ganze Land, ging in Spanien gerade die erste Hälfte des Spiels von Real Madrid gegen Mallorca zu Ende. Es stand 0:1 aus der Sicht der Königlichen, zu diesem Zeitpunkt war der FC Barcelona, der bei seinem Auswärtsspiel gegen Tarragona keine Mühe hatte, spanischer Meister. Ruud van Nistelrooy war in der 30. Minute verletzt ausgeschieden, bald nach der Pause musste auch Beckham hinaus, und ins Spiel kam unser Hausheiliger, José Antonio Reyes, dessen Fan ich nicht erst bin, seit ich eine Frau gleichen Familiennamens geheiratet habe. Er wurde vor dieser Saison von Arsenal nach Madrid ausgeliehen, im Tausch für Julio Baptista. Beide hatten keine gute Zeit bei ihren neuen Dienstgebern, und wissen wohl noch nicht wirklich, wo sie in der kommenden Saison spielen werden. Reyes immerhin konnte sich gestern noch einmal nachdrücklich für eine weitere Mitgliedschaft beim weißen Ballett empfehlen: Er schoss den Ausgleich, und später noch das 3:1 in einem Spiel, das Real mit einer interessanten Willensleistung umdrehte, angetrieben von Guti und Diarra (der ein imposantes Kopfballtor machte). Bis zum Ausgleich war es faszinierend, der Mannschaft von Mallorca zuzusehen, wie sie bei ihren "Konterangriffen" vor allem auf Zeit spielten - sie entschieden sich meist noch in der eigenen Hälfte, ob es überhaupt Sinn machte, weiter nach vorn zu spielen, und häufig gingen sie dann zu flinkem Kombinieren ohne die Absicht des Raumgewinns über. Nur selten brachten sie dabei mehr als drei Mann an die Mittellinie. In Spanien gibt es eine ganze Reihe von Teams, die diesen taktisch und technisch sehr anspruchsvollen Fussball können, gegen den deutsche Mannschaften oft schlecht aussehen, weil sie sich plötzlich in die Position von Real Madrid oder Barcelona gedrängt sehen, in die Position der spielenden Mannschaft. Fürchte, ich werde mir die Primera Division im nächsten Jahr ein wenig genauer anschauen müssen. Hoffe, dass Reyes dann auf der Beckham-Position zum Superstar avanciert.

1 Kommentar:

der wiener hat gesagt…

Das gibt mir Gelegenheit, endlich mal meine Idee anzubringen, von der ich überzeugt bin, dass sie den Fussball VIEL INTERESSANTER und SCHNELLER machen würde:
Rückpässe in der bzw. in die eigene Hälfte sind ausnahmslos VERBOTEN.
Das würde ein Spiel, wie du es von Mallorca beschreibst, unmöglich machen. Pressing in der gegnerischen Hälfte wäre (noch) erfolgversprechender. Und dieses elende Herumgegurke in der eigenen Hälfte hätte für immer ein Ende.
Dann droht Kick and Rush?
Na und!