Mittwoch, Mai 23, 2007

Goalie

Wie es aussieht, hat die Hertha für die nächste Saison schon einen neuen Tormann: Jaroslav Drobny, 27, aus Tschechien, ablösefrei vom Vfl Bochum, wo er nur ein halbes Jahr gespielt hat. Ich habe ihn ein einziges Mal ausführlicher gesehen, das war ausgerechnet in dem Match, in dem Schalke die erste Hälfte der Meisterschale verlor, beim 1:2 in Bochum. Er gefiel mir gut, hat eine große Präsenz und wird wohl wesentlich dazu beitragen, dass die Hertha bei Eckbällen wieder ein wenig besser aufgestellt ist. Bei dieser Standardsituation geht es nun einmal nicht ohne Strafraumbeherrschung. Christian Fiedler hat zweifellos in den letzten drei Jahren tolle Reflexe gezeigt, er ist jedoch prinzipiell auf der Linie geblieben, wenn der Ball hoch oder halbhoch, scharf oder langsam in den Strafraum kam, und hat damit eine ganz wesentliche Klärungsmöglichkeit für die ganze Mannschaft ausgelassen. Bei dem Spiel gegen Schalke saßen Manager Hoeneß und Assistent Preetz im Publikum, sie wurden auch von der Kamera irgendwann herausgefischt. Damals gab ich noch nicht viel auf die Gerüchte, sie scheinen sich nun aber bewahrheitet zu haben, und nach heutigem Wissensstand kann man der sportlichen Leitung für dieses Manöver doch ein wenig Respekt zollen: Drobny wirkt auf mich wie ein klassischer "no nonsense"-Goalkeeper, wenn er gesund bleibt (in den letzten beiden Spielen für Bochum war er anscheinend verletzt), dann wäre dies ein erster Schritt, die Mannschaft von ganz hinten heraus ganz neu aufzustellen. Nicht von ungefähr war in den Berichten über die Meisterschaft des VfB Stuttgart immer vom Defensivdreieck Meira-Delpierre-Pardo die Rede. Analog die Hertha: van Burik-Simunic-Dardai. Das übersetze ich in: Handlungsbedarf, dringend!

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