Samstag, Mai 26, 2007

DFB-Pokal

Gerade hat der 1. FC Nürnberg durch ein 3:2 in der Verlängerung den DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart gewonnen. Das geht sehr in Ordnung so, ich will an dieser Stelle nur auf eine Personalie hinweisen, die damit viel zu tun hat: Martin Bader, Sportdirektor in Nürnberg, hat viele Jahre unter Dieter Hoeneß gearbeitet, als er dann das Angebot von einem Verein bekam, der in der symbolischen Hierarchie deutlich unter der Hertha stand, hat er es trotzdem angenommen. Seither ging es dort kontinuierlich aufwärts, während bei der Hertha niemand da ist, der die Bader-Position bekleidet, also auch niemand, der strategisch mit einem Trainer ein Team aufbaut, und es also nicht so überraschend mit der Hertha seither abwärts ging. Ob Michael Preetz schon in der Lage ist, die Position eines "Sportdirektors" (das ist er als "Leiter der Lizenzspielerabteilung" ja de facto) mit neuen Inhalten zu besetzen, wird sich bei der Trainerentscheidung schon weisen. Es wird eine Richtungsentscheidung auch für ihn.

Freitag, Mai 25, 2007

Dreiervorschlag

Langsam wird das ja wie beim Konklave in Rom. Wann steigt endlich weißer Rauch auf von der Geschäftsstelle der Hertha? Habemus Coach, möchte ich hier begeistert vermelden. Begeistert, weil eine interessante Lösung gefunden wurde, wie sie zum Beispiel in einem Bericht der "Welt online" für möglich gehalten wird. Dort gehen die Auguren von drei noch coachablen Männern aus, von denen einer Karsten Heine ist, während die anderen beiden nur sehr versierten Fans ein Begriff sein werden: Lucien Favre, gerade mit dem FC Zürich in der Schweiz Meister geworden, und Trond Sollied, ein Mann aus Norwegen, der im Winter bei Olympiakos Piräus entlassen worden war, davor auch schon den FC Brügge trainiert hat, und der deutschen Sprache mächtig sein soll. Beide Lösungen klingen auf den ersten Blick weit hergeholt, wären aber finanzierbar und würden der Liga vielleicht eine kleine Auffrischung verpassen, so wie es Marcel Koller in dieser Saison geschafft hat. Ich will ja nur, dass die Hertha keine provinzielle Lösung wählt, dazu zähle ich auch Karsten Heine, den ich absolut in Ordnung finde, der aber als Trainer in den sechs Spielen doch ein paar Mal zu oft in die alten Sicherheitsschemata zurückfiel, mit Mineiro und Dardai vor der Abwehr, und geholfen hat es auch nichts. Lucien Favre, wenn ich einmal ad imaginem argumentieren darf, sieht jedenfalls aus wie ein guter Coach. Sollte Manager Hoeneß uns alle in Erstaunen versetzen?

Ablenkungsmanöver

Ich habe keine bessere Meinung von Inzaghi, als Valdano sie in seinem Kommentar zum letzten Eintrag geäußert hat - aber er hat am Mittwoch ein Tor gemacht, er war nicht im Abseits, er ließ sich von Kaká nicht einfach bedienen, sondern hat ihm mit seinem Laufweg den Pass auch nahegelegt. Es war das frustrierende Ende eines frustrierenden Spiels. Rafael Benitez hat am Tag darauf den amerikanischen Investoren, denen der FC Liverpool gehört, ein Ultimatum gesetzt: entweder sie geben mehr Geld für Spieler aus, oder ... Oder was? Die englischen Zeitungen haben ihm heute den Ball wieder zurückgespielt, und sie haben Recht. Für die vorsichtige Taktik am Mittwoch gab es gute Gründe (Kaká, Inzaghi), und sie ist ja auch gut aufgegangen bis zum Gegentor. Danach aber ist Benitez nicht mehr viel eingefallen, um seiner Mannschaft zu einer Intensivierung ihres Rhythmus zu verhelfen, um ihr andere Möglichkeiten zu geben als die Flügelläufe von Pennant, um ihr ein Moment von Überraschung zu verleihen. Das Bild von der Maschine, das so viele Journalisten für Liverpool gebraucht haben, war bis zum Finale unzutreffend, es passt aber auf das letzte Spiel der diesjährigen Champion's League dann doch ein wenig, denn am Ende ist Inzaghi an einer Stelle einmal entwischt, an der Liverpool seinerseits gar nicht nach einer Lösung suchen konnte, weil sie diesen Typ Stürmer (einen echten, hundertprozentigen, kontroversen Verwerter) gar nicht auf dem Feld hatten. Davon wollte Benitez vielleicht ablenken, vielleicht will er aber auch einfach einen kaufen, dann müsste er sein System nicht einmal umstellen, und das CL-Finale 2007 wird im nächsten Jahr ein allgemeines Comeback des 4-5-1 (oder des 4-2-3-1) auslösen. Dann wäre die Hertha vor drei Jahren schon Avantgarde gewesen.

Donnerstag, Mai 24, 2007

Alte Meister

Das Finale der Champion's League gestern abend in Athen hat zu dieser lahmen Saison gepasst: AC Milan hat den FC Liverpool mit 2:1 geschlagen, das Match war nicht gut, der Sieg kam auf eine Weise zustande, die fast schon nach Klischee stinkt. Liverpool hatte Milan in der ersten Hälfte zu vielen Fehlern gezwungen, konnte daraus aber noch nichts machen. Denn begeht Xabi Alonso eine Minute vor der Pause ein ungeschicktes Foul an Kaká, knapp an der Sechzehnerlinie, und der Freistoß von Pirlo sitzt - wobei Inzaghis angelegter Oberarm die Abfälschung bewirkte, die Reina keine Chance ließ. In der zweiten Halbzeit konnte Liverpool, mit Kewell statt Zenden, nichts zusetzen, und das hat mich dann doch enttäuscht, dass sie aus ihrer Disziplin nie herausgefunden haben, einer Disziplin, die zunehmend destruktiv wurde. Der Wechsel von Crouch für Mascherano wurde von Stefan auf unserer Couch beanstandet, und tatsächlich kam der Pass zum entscheidenden 2:0 von Kaká, der Inzaghi in die Gasse schickte - ein Musterbeispiel für ein inspiriertes Tor (deswegen betet der Brasilianer wohl auch nach dem Spiel zum Himmel). Gerrard war gestern nicht in der Lage, dem Spiel auf die nächste Ebene zu verhelfen. Deswegen trottet er hier ganz innerweltlich über den Rasen, ein Liverpudlian, der keine Götter kennt und deswegen am Ende vielleicht ein wenig zu irdisch gespielt hat. Wir waren alle ziemlich leer nach dem Match, das ich mir trotzdem demnächst noch einmal in Ruhe ansehen werde - schon allein, um Pennants Läufe noch einmal zu beobachten. Er wird uns in der nächsten Saison noch viel Spaß machen, meint Simon. I agree.

Mittwoch, Mai 23, 2007

Goalie

Wie es aussieht, hat die Hertha für die nächste Saison schon einen neuen Tormann: Jaroslav Drobny, 27, aus Tschechien, ablösefrei vom Vfl Bochum, wo er nur ein halbes Jahr gespielt hat. Ich habe ihn ein einziges Mal ausführlicher gesehen, das war ausgerechnet in dem Match, in dem Schalke die erste Hälfte der Meisterschale verlor, beim 1:2 in Bochum. Er gefiel mir gut, hat eine große Präsenz und wird wohl wesentlich dazu beitragen, dass die Hertha bei Eckbällen wieder ein wenig besser aufgestellt ist. Bei dieser Standardsituation geht es nun einmal nicht ohne Strafraumbeherrschung. Christian Fiedler hat zweifellos in den letzten drei Jahren tolle Reflexe gezeigt, er ist jedoch prinzipiell auf der Linie geblieben, wenn der Ball hoch oder halbhoch, scharf oder langsam in den Strafraum kam, und hat damit eine ganz wesentliche Klärungsmöglichkeit für die ganze Mannschaft ausgelassen. Bei dem Spiel gegen Schalke saßen Manager Hoeneß und Assistent Preetz im Publikum, sie wurden auch von der Kamera irgendwann herausgefischt. Damals gab ich noch nicht viel auf die Gerüchte, sie scheinen sich nun aber bewahrheitet zu haben, und nach heutigem Wissensstand kann man der sportlichen Leitung für dieses Manöver doch ein wenig Respekt zollen: Drobny wirkt auf mich wie ein klassischer "no nonsense"-Goalkeeper, wenn er gesund bleibt (in den letzten beiden Spielen für Bochum war er anscheinend verletzt), dann wäre dies ein erster Schritt, die Mannschaft von ganz hinten heraus ganz neu aufzustellen. Nicht von ungefähr war in den Berichten über die Meisterschaft des VfB Stuttgart immer vom Defensivdreieck Meira-Delpierre-Pardo die Rede. Analog die Hertha: van Burik-Simunic-Dardai. Das übersetze ich in: Handlungsbedarf, dringend!

Sonntag, Mai 20, 2007

Saisonfinale

Der VfB Stuttgart hat sich also über die Ziellinie gerettet gestern, mit einem Hammer von Hitzelsberger als Unterschrift unter dem Meistertitel. Schalke 04 wurde Meister der Scherze ("Nur gucken, nicht anfassen"). Werder Bremen darf in die Qualifikation zur Champion's League. Hertha hat gestern noch einmal ein Auswärtsspiel gewonnen, 2:1 in Frankfurt, man hört, es war eher glücklich. Wir haben die Konferenz geschaut gestern, bei der Einblendung des späten Siegtors durch Pantelic habe ich kurz die Faust geballt. Auf meinem Bizeps ist meine Frau allerdings nicht eingetragen. Kevin-Prince Boateng hat ein spektakuläres Tausendguldentor geschossen, die linke Hand in der Leiste, den Ball mit dem Spielbein gezirkelt - als würde er sich in der Bewegung schon auf die Verbeugung und den Applaus vorbereiten. Die Hertha schließt bei 44 Punkten und einer Tordifferenz von -5 ab, im Vorjahr hatte sie immerhin noch 48 Punkte und +4, das reichte für Platz 6. Nun ist Gelegenheit, die ganze Sache mit ein wenig System neu auszurichten: neuer Trainer, neuer Torwart, neue Saison, neue Schulden, neue Dauerkarte, alter Sitzplatz. Volker und ich haben uns entschlossen, zu verlängern. Fans sind so.

Donnerstag, Mai 17, 2007

UEFA-Cup









Immer wieder interessant: ein Elfmeterschießen. Espanyol Barcelona hat gestern im Finale des diesjährigen UEFA-Cups zweimal einen Rückstand gegen den FC Sevilla aufgeholt, dabei 20 Minuten reguläres Spiel und 30 Minuten Nachspielzeit mit nur zehn Mann bestritten (nach gelb-roter Karte gegen Moises Hurtado), sie haben einen späten Treffer durch Kanouté erst fünf Minuten vor Besiegelung der Schicksals sehr glücklich ausgeglichen - und dann treten die Spieler, die sich mit letzter Kraft in diesen Shoot Out gerettet hatten, so an den Penalty-Punkt, als hätten sie die Kraft für die paar Schritte Anlauf nicht mehr. Kein kühler, platzierter Schuss, alle haben sie versucht, den Tormann von Sevilla zu täuschen, mit kümmerlich in eine halbe Ecke geschobenen Bällen, gegen die es nicht einmal einen Helden brauchte. Es war nur eine Halbzeit lang ein gutes Spiel, wobei mich vor allem das Duell zwischen dem hochgelobten Daniel Alves (spielt beim FC Sevilla auf der rechten Defensivposition, gilt aber als stark nach vorne, und versperrt Hinkel einen Stammplatz) und Riera von Espanyol interessierte, der die Schwächen seines Gegenspielers mehrmals effektvoll nützte. Kai Dittmann, der sehr akzeptable Premiere-Kommentator, hob hervor, dass der spanische Fußball wesentlich weniger zweikampfbetont ist als der kontinentale. Das fiel tatsächlich auf, vielleicht kann sich nur so die tolle Technik entwickeln, die da gestern zu sehen war, bevor das Spiel in der zweiten Halbzeit langsam ausrann, wie es diese Saison insgesamt gerade tut. Heute Nachmittag sehe ich noch ein Match von Rapid Wien, am Samstag die Buli, dann noch Liverpool-Milan, die Entscheidung in Spanien, heuer interessiert mich wohl sogar das deutsche Cup-Finale, und dann kommt eine lange, lange Sommerpause, die nicht einmal durch ein UI-Cup-Spiel von Hertha abgekürzt wird. Was werde ich lesen? Zettel's Traum? Die Summa theologiae? Nein, die Sportseiten mit den Transfergerüchten.

Dienstag, Mai 15, 2007

Identifikation

Kurz nach 23.oo habe ich gestern die Mitgliederversammlung verlassen. Meine Stimmen für die Wahl zum Beteiligungsausschuss habe ich noch abgegeben, den zweiten Teil der freien Aussprache habe ich ausgelassen. Die Mitglieder haben es Manager Hoeneß gestern leicht gemacht. Sie haben sich auf Dinge konzentriert, deren emotionale Bedeutung ich verstehe, die aber letztendlich ein sentimentaler Protest gegen den modernen Fußball insgesamt sind. Es gab viele Wortmeldungen in der Sache Andreas "Zecke" Neuendorf. Sein Vertrag wird nicht verlängert, da bin ich voll dafür, denn er ist als Fußballer schon lange wertlos für die Hertha, da kann er noch so eine "Identifikationsfigur" sein. Und das war das große Wort gestern: "Identifikation". Die Fans begreifen nicht, dass Identifikation immer vor allem die haben, die sie anderswo nicht unterbringen. Kevin-Prince Boateng, der gestern der Buhmann der Fans war, identifiziert sich in erster Linie mit sich selbst - er wird sich in der Zukunft mit Hertha nur dann identifizieren (und in weiterer Folge "der Arsch aufreißen"), wenn sie ihm dafür ein Umfeld bietet, also erfolgreich ist. Gleiches gilt für Yildiray Bastürk. Die Fans aber tun so, als wäre Identifikation so etwas wie eine Einstellungsvoraussetzung, danach kann man über Geld und sportliche Perspektiven reden. Das ist naiv, und führt zu einer Mannschaft von Minderleistern, die sich überidentifizieren. Ich weiß, dass man gerne ein Team aus vertrauten Spielern hätte, die auch in die Kurve kommen und gelegentlich ein Softgetränk mit den Fans nehmen. "Zecke" ist dafür der ideale Mann, nicht aber für eine moderne Fußballmannschaft. Das Fatale an der diesjährigen Saison ist, dass die Hertha sie mit einem Projekt begann, das sehr wohl Identifikation stiftete: Die Berliner Jungs (Boateng, Ebert, Ede, Dejagah, ...) sollten in die Mannschaft wachsen. Und gerade das ist schief gegangen, Coach Götz und auch Coach Heine haben willkürlich mit ihnen herumgeschoben, niemals war eine Entwicklungslinie erkennbar (allein, was Ebert in diesem Jahr an Zurücksetzungen nach hoffnungsvollen Ansätzen einstecken musste), jetzt zerfällt das Projekt, und die Identifikation, und die Hertha muss von weit unten wieder von vorn anfangen. Erster Schritt: ein identifizierbarer (moderner!) Trainer.

Samstag, Mai 12, 2007

Nie deutscher Meister

Das Publikum hatte eine Menge widersprüchlicher Dinge zu kommunizieren heute im Olympiastadion, es nahm deswegen fast teilnahmslos zur Kenntnis, dass die Hertha ihr letztes Heimspiel in dieser Saison mit 2:3 gegen Bayer 04 Leverkusen verlor. Die Niederlage war verdient, obwohl sie durch einen lächerliche Elfmeter zustandekam. Insgesamt ließ die Defensive aber einfach zuviel zu, als dass die Mannschaft da heute ungeschoren davon hätte kommen können. Früher Rückstand durch Callsen-Bracker nach Eckball, nach einer halbe Stunde Ausgleich durch den energischen Pantelic, zwei Minuten später wieder hinten durch den noch energischeren (und unbehelligten) Voronin. Nach der Pause kam Kevin-Prince Boateng, der bis auf eine rüde Attacke (gelbe Karte) eine tolles Spiel machte. Über rechts bereitete er mit Zuckerpass im Sechzehner den neuerlichen Ausgleich durch Gimenez vor. Später dann die kuriose Situation eines langen Freistoßes durch Schnix Schneider, ein Pfiff, Fiedler nimmt den Ball und will einen Freistoß ausführen, die Leverkusener blasen zum Rückzug, da erst bemerken alle, dass es ein Penalty-Pfiff war. Schnix verwandelt. Dann nur noch ein paar hässliche Szenen. Was aber hatte das Publikum auf dem Herzen? Erstens Ovationen für Andreas "Zecke" Neuendorf, der den Verein verlassen wird, bei der Basis aber als astreiner Herthaner gilt. Ist er sicher auch, er kann nur nicht gut Fußball spielen. Zweitens fieberte das ganze Olympiastadion mit dem BVB, denn fast wichtiger noch als der Zustand der Hertha ist, dass Schalke 04 "nie deutscher Meister" werden darf. So ist das mit Fanfeindschaften. Drittens dachten viele Fans wohl schon an die Mitgliederversammlung am Montag, bei der Dieter Hoeneß mit einem Sieg über die wahren (desaströsen) Verhältnisse ein wenig hinwegtäuschen hätte können - nun wird ihm das schwerfallen, die Hertha steht auf Rang 12, und nicht wenige Fans dachten beim heutigen Spiel taktisch: Niederlage wird vielleicht zur Niederlage für den Manager. Ich glaube auch, dass etwas anders werden muss, allerdings auf vielen Ebenen: neuer Sportdirektor (Kaderformer), neuer Coach, neue Mannschaft, von mir aus alter (auf das Geschäft konzentrierter) Manager, neuer Geschäftsführer, neuer Aufsichtsrat, neuer Pressesprecher. Hertha wird vielleicht nicht nie deutscher Meister, sicher aber nicht einfach irgendwann irgendwie, da muss sie schon Kompetenz ins Haus lassen. Niko Kovac hat sie nicht. Dies schon einmal prinzipiell.

Freitag, Mai 11, 2007

Genießer

Die "B.Z." hat recherchiert, dass die Berliner Aktiengesellschaft für Beteiligungen, die vielleicht für 25 Millionen Euro Genuss-Scheine an Hertha BSC zeichnen wird, ein Firmengeflecht von nicht vollständiger Durchschaubarkeit ist. Jedenfalls bahnt sich da etwas an, das wohl am kommenden Montag auf der Mitgliederversammlung präsentiert werden wird. Dieter Hoeneß hat diese Woche Rückendeckung vom Aufsichtsrat bekommen, die Führungsebene rückt zusammen und will auf der finanziellen Ebene ein wenig gut machen, was ihr auf der sportlichen Ebene misslingt. Der Tabellenstand in dieser Saison ist ja nicht eine Konsequenz der hohen Verschuldung, sondern des Umstands, dass mit dem immer noch konkurrenzfähigen Gerüst der Mannschaft schlecht gearbeitet wurde. Pantelic ist ein gutes Beispiel, er fiel vom Star zum Paria in wenigen Wochen, und niemals hatte man dabei den Eindruck, dass sich jemand intensiv mit ihm und seiner Rolle in der Formation auseinandergesetzt hätte. Von dieser zur kommenden Saison steht nun ein Umbruch bevor, bei dem jeder einzelne Zukauf stimmen muss, um noch irgendeine Chance an den Anschluss an das obere Drittel der Liga zu haben. In den Fanforen ist die Stimmung eher sarkastisch. Dort werden die 25 Millionen neues Kapital einfach zu den 46 Millionen Schulden gerechnet, was nicht ganz unrichtig ist, allerdings die Spielräume unterschlägt, die Hertha BSC dadurch vorerst gewinnt, und die sie ja auch nützen könnte. Zweckoptimismus ist die Kehrseite von Fatalismus -so ist meine Stimmung vor der Mitgliederversammlung.

Dienstag, Mai 08, 2007

UFO-Cup






Ich fürchte, die Uefa muss einen neuen Cup gründen, irgendetwas unterhalb des UI-Cups, für Mannschaften wie die Hertha, die mit einem zweistelligen Tabellenplatz auch noch in ein internationales Geschäft wollen. Wie wäre es mit einem UFO-Cup? Ich wäre bei allen Auswärtsspielen dabei, in Moldawien und Kalabrien, auf Gotland und in Luxemburg. Das Desaster gegen Werder Bremen am Sonntag habe ich nicht gesehen, wir waren in Italien, wo A. eine Fiera di Pesce besucht hat. Die Saison scheint einfach so zu enden, im Nirgendwo. Am 14. Mai ist Mitgliederversammlung. Bin gespannt, wie Dieter Hoeneß (im Bild Mitte, links Michael Preetz, rechts streichelt Karsten Heine zärtlich den Manager-Bauch, was ihm den Job nicht retten wird) die aktuellen Entwicklungen (down, down, down, diddya, down) verkaufen wird.