Sonntag, April 15, 2007

Trainereffekt

Gestern war wieder einer dieser Tage (an denen alles super läuft). Arsenal hat Bolton 2:1 geschlagen, und Hertha hat in Bochum sogar 3:1 gewonnen. Ein Gegentor in der ersten Minute durch Gekas wurde in der zweiten Halbzeit durch Gimenez, Gilberto und Ede wettgemacht - der Ausgleich war wohl irregulär, weil Gimenez in dieselbe Spielsituation eingriff, in der er anfangs zu weit vorn stand; das Führungstor war ein abgefälschter, keineswegs sehr gefährlicher Schuss von Dardai, das 3:1 ein perfekter Schlussminutenkonter, den der schnelle Ede perfekt abschloss. Es war einer jener Siege, die zufällig und doch richtig sind - es hätte auch alles ganz anders kommen können, aber am Ende hat sich niemand beschwert. Marcel Koller, der Trainer von Bochum, sprach vom Fluch des frühen Tors, ein Phänomen, das die Hertha auch gut kennt. Karsten Heine hatte in seinem ersten Spiel taktisch genau das gemacht, was die Clubführung für diese Saison als Parole ausgegeben hatte: er schuf die Möglichkeiten, "mutig nach vorne zu spielen". Die Dreierkette Chahed-van Burik-Fathi brauchte eine Weile, um sich zu finden, und das defensive Mittelfeld mit Mineiro und Dardai blieb durchgehend schwach und fahrig (Mineiro leitete das Gegentor mit einem unglaublichen Ballverlust ein, später machte er noch ein Foul im Strafraum, das nicht geahndet wurde). Weiter vorne aber begann sich das Räderwerk rund um Bastürk allmählich zu justieren. Gilberto war offensichtlich froh, wieder im Mittelfeld agieren zu dürfen, und als in der zweiten Halbzeit Dejagah für Ebert kam, wurde das Spiel noch ein wenig zwingender (zum ersten Mal habe ich gestern ein wenig Wehmut verspürt wegen des Abgangs von "Asche" Dejagah). Bochum hatte riesige Chancen, und hätte eben auch diesen Elfer bekommen müssen. Den Elfer, den Hertha in der ersten Halbzeit bekam, verschoss Pantelic so jämmerlich, wie es für eine "Heulsuse" nur geht. Egal. Das Spiel hat bestätigt, was die Aussagen von Karsten Heine während der Woche schon angedeutet haben: Er versteht Formeln als Grundlage für das freie Spiel, so spricht er, und so lässt er arbeiten. Heute nachmittag spielen die Amateure im Jahn-Stadion gegen Erfurt. Ich werde dort sein.

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