Sonntag, April 22, 2007

Standardsituation

Ob Falko Götz gestern ein wenig Schadenfreude empfunden hat? Die Hertha hat im zweiten Spiel unter Karsten Heine 0:1 gegen Borussia Dortmund verloren, vor 65000 Zuschauern im Olympiastadion. Dabei war eine Menge von dem zu sehen, was die Mannschaft unter Götz gelernt hat: sie hat zögerlich gespielt, kurz nach der Pause aus einer Standardsituation den Gegentreffer kassiert, und danach war es ein holpriges Durcheinander. Dabei hatte Heine eine echte Variante auf das Feld geschickt: Dreierkette mit Simunic auf rechts und Fathi auf links, zentral van Burik. Davor Dardai und Mineiro, und rechts Dejagah, der immer mehr andeutet, dass er wohl doch eine empfindliche Lücke reißen wird. In der ersten Halbzeit war es teilweise kaum auszuhalten, wie denk- und lauffaul die Defensivlinie in der Spieleröffnung ist. Simunic glaubt, jeden Pass aus dem Stand spielen zu müssen. Fathi ist immer noch verunsichert bis in die Unterhose. Van Burik bringt nur knapp ein Drittel seiner langen Pässe ins Feld. Davor an der Schaltstelle der Chaot Pal Dardai, der immer mehr zur Symbolfigur dieser Saison wird - er gilt als Stütze, er hat einen unumstrittenen Stammplatz, fällt denn niemand auf, dass er nicht gut Fussball spielen kann? Mineiro war gestern ein wenig besser, und Pantelic kam im Verein mit Gilberto und Bastürk allmählich auf Touren, bevor ihn ein Foul aus dem Spiel nahm. Gimenez erstaunt uns immer wieder neu mit seinen eklatanten Schwächen bei der Ballannahme. Die Hertha zeigte aber auch in der starken Phase gegen Ende der ersten Halbzeit nur bedingt, dass sie in der Tabelle nach oben will. Diese Mannschaft spielt eindeutig mit Ablaufdatum im Kopf, Bastürk begann gestern seine Abschiedstournee, nach dem Gegentor nahm er sich selbst langsam aus dem Spiel. Ebert und Ede zeigten neuerlich ihr Potential, zwei Junge von elf Individuen, die kein Team bilden. Die Gründe dafür reichen lange zurück, in die Ära von Coach Götz und Manager Hoeneß.

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