Freitag, März 16, 2007

Alte Plumpe

Dass die Hertha aus einem Problembezirk (Wedding) kommt, sieht man ihr zwar an, wird aber häufig vergessen. Coach Götz hat diese Woche in einem Interview mit "Focus" darauf hingewiesen. Er hat auch erzählt, dass er schon einmal bei Boatengs im Wedding zu Besuch war. "Er (Kevin-Prince und Jerome, Anm. Marxelinho) hat viele Geschwister, alle von anderen Vätern. Aber das ist kein Makel. Das gehört zur Stadt. Berlin ist eben multikulturell." Das gab ein wenig Stunk, vermutlich wird sich das Grollen gegen den autoritären und unsensiblen Coach untergründig noch ein wenig verstärken. Das ganze Interview wirkt übrigens, als wäre es gekauft oder zumindest bestellt - wüsste man nicht, dass dies bei "Focus" völlig ausgeschlossen ist, wie anders sollte man Fragen wie diese deuten: "Man sagt Ihnen zudem nach, Sie seien selbstbewusst, akribisch, ein guter Psychologe und Taktiker, auch ein Kopfmensch und Frühaufsteher, der Unpünktlichkeit hasst. Was davon stimmt?" Ja, das wüssten wir auch gern über den Coach, der vielleicht einfach mal ausschlafen sollte. Im Problembezirk selbst hat "Focus" auch recherchiert: "Im Wedding wird noch Straßenfußball gespielt. Aber dort bekämpfen sich auch Jugendbanden in Straßenschlachten bis aufs Blut." Das ist das Pech der Hertha. Die Besten kommen gar nicht in die Jugendakademie. Sie sterben zu früh, oder haben die falschen Väter. Noch sechseinhalb Stunden bis zum Problemgipfel gegen Energie Cottbus.

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