Montag, April 17, 2006

Positionskämpfe








Das torlose 0:0 am Samstag gegen Dortmund finde ich in den Zeitungen anders wiedergegeben, als ich es im Stadion gesehen habe. Die Überlegenheit von Dortmund während der ersten Hälfte kam mir harmlos vor, und der Coach hat mit dem Tausch Boateng für Schröder zur Pause auch das gemacht, was nahelag. In der zweiten Hälfte war die Hertha gut, und wenn sie kein Tor geschossen hat, so liegt das an ihrer ungelösten Formationsfrage. Marcelinho spielte dieses Mal de facto Stürmer. Direkt vor dem Tor fehlt ihm aber die Spritzigkeit, und auch die Kaltblütigkeit. Er ist, seitdem Bastürk ganz eindeutig die Spielmacherrolle übernommen hat, zum Vorbereitungs- und Vollstreckungsassistenten geworden, und hat das noch nicht ganz verkraftet. Pantelic hat ihn mehrmals toll eingesetzt, aber Marcelo hatte im Laufduell gegen Wörns keine Vorteile! Den guten Überblick vom Oberring habe ich wieder genützt, um "unserer neuen Nummer 5" Sofian Chahed genauer zuzusehen. Er ist ja während der Krise in die Mannschaft gerutscht, ohne eine eigentliche Position zu haben. Er hat in der Innen- und Außenverteidigung ausgeholfen, es scheint aber, als wäre er dort, wo er jetzt schon ganz selbstverständlich Stammspieler ist, auch richtig: zentral vor der Abwehr, am Umschlagpunkt des Spiels. Bin gespannt, welche Note ihm der Kicker morgen gibt. Bin gespannt, wieviele Vertreter der Elf vom Samstag im August wieder auflaufen werden: Fiedler. Fathi-Simunic-van Burik-Friedrich. Chahed. Gilberto-Bastürk-Boateng. Pantelic-Marcelinho. Die radikale Lösung wäre: Marcelinho versilbern; einen schnellen, spielenden Stürmer holen. Dazu gute Zweitbesetzungen für van Burik und Friedrich. Und einen Mann, der gegen schwere Gegner auswärts neben Chahed statt Boateng spielen kann. Mit diesen Instruktionen würde ich die Scouts losschicken.

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