Freitag, Januar 06, 2006

Fleischtöpfe

Zur Erinnerung hier die vier Tore, die Artur Wichniarek für Hertha BSC geschossen hat: In der katastrophalen Saison 03/04 traf er im Abstiegskampf zwei Mal, am 30. Spieltag beim 3:0 gegen Kaiserslautern und am 32. Spieltag beim 6:2 gegen Dortmund. In der Konsolidierungssaison unter Falko Götz erzielte er am 21. Spieltag gegen Nürnberg ein wichtiges Last-Minute-Goal zum 2:1-Sieg, und in der laufenden Saison begann er gut mit dem 2:0 gegen Hannover, das die Mannschaft danach noch in ein Remis für den Gegner umwandelte. Er hat sich immer ekstatisch gefreut, man hat ihm angesehen, daß er in diese Rolle gern hineinwachsen würde, und er hat (anders als Bobic oder Luizao) auf dem Feld viel dafür getan. Er hat grosse Chancen auf wichtige Tore vergeben, und er hat oft gar nicht gespielt, weil sich die Hertha in den zweieinhalb Jahren, die er hier war, in einem ständigen Umbruch befand - zuerst mußte der öffentliche Müßiggänger Bobic überwunden werden, dann drängte sich schon Rafael auf, ohne jemals richtig einzuschlagen, und nach dem hoffnungsvollen Auftakt in diese Saison verletzte Wichniarek sich am Zeh, woraufhin Pantelic kam. Die meisten Fans in unserem Sektor halten ihn für einen Versager, der sich bei der Hertha nicht durchgesetzt hat - sie war ihm "eine Nummer zu groß". Ich glaube, daß unser stärkster Stürmer den Verein verläßt, ohne daß er sich hier beweisen konnte, und das lag nicht nur an ihm. Die Berliner Tabloids haben ihn als "Frechniarek" diskreditiert, weil er auf Einhaltung von Verträgen und einer fairen Chance bestand - jetzt spielt er für einen armen Gegner, die Fleischtöpfe von Hertha BSC wird er bald vergessen haben.

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