Sonntag, Oktober 02, 2005

Oktoberfest


Ich schätze, das waren die beiden wichtigsten Spieler gestern bei Hertha-Werder: Borowski und Bastürk. Es war ein tolles Match, ging wild hin und her, hatte viele Szenen, und ging schlecht aus für Berlin. Dafür gibt es mehrere Gründe. Natürlich hätte die Hertha das 2:0 machen müssen, entweder nach dem tollen Paß auf Pantelic (der nicht abseits war) oder nach dem Foul an Bastürk (das er sich holte, das aber keine Schwalbe war, schließlich kam Reinke mit beiden Beinen auf ihn zu, und er hätte dafür eine rote Karte bekommen können, wenn Referee Wagner bei Attacken auf Bastürk nicht schon die ganze Zeit immer nur weitergewunken hätte). Natürlich hätte sie auch das 1:0 über die Zeit bringen können, allerdings nicht, indem der Coach in der 80. Minute den einzigen Stürmer (in dieser Phase von mir aus: den einzigen Ballverschlepper) auswechselt und den unerfahrenen Samba bringt, der dann auch den Ball in den Volley von Borowski köpfte. Die Niederlage tut deswegen weh, weil sie der Mannschaft die Möglichkeit gibt, sich als Opfer zu sehen. Ich hoffe, sie hält sich damit nicht auf. Denn Selbstmitleid ist eine Eigenschaft, die Hertha BSC schon fast überwunden hat. (Bei der Selbstüberschätzung dauert das noch eine Weile.) Borowski, der hier eine tröstende Geste für Bastürk übrighat, hat später im Interview eiskalt das Foul von Reinke in Abrede gestellt, und Yildiray generelle Fallsucht unterstellt. Für mich war das gestern ein Oktoberfest, das einen unangenehmen Nachgeschmack hinterläßt.

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