Montag, August 22, 2005

Führungsspieler

Unser Manager, der wie sein Bruder Uli auf angenehme Weise nicht über die Ungerührtheit verfügt, die wirtschaftliche Führungskräfte ja angeblich ausstrahlen sollen, hat sich am Samstag mit Marcelinho überworfen. Keine Zeitung vergißt heute den "hochroten Kopf" zu erwähnen, mit dem Dieter Hoeneß zwischen Spiel und Verlängerung in Koblenz auf den Spielmacher losgegangen ist. Eine Woche vor dem Auswärtsspiel gegen die Bayern haben wir also Zank und Hader in der Mannschaft, weil die "Führungsspieler" ihrer Verantwortung nicht gerecht werden. Aus den zwei, drei Minuten, die im Fernsehen zu sehen waren, konnte ich allerdings deutlich entnehmen, daß Dick van Burik, der sich hinterher wichtig gemacht hat, äußerst gemächlich verteidigt hat, und daß Madlung auch nicht gerade "in" die Zweikämpfe ging. Gestern saß ich dann natürlich trotz des schönen Wetters vor der Kiste, um Arsenals Auftritt an der Stamford Bridge zu verfolgen. Das 0:1 gegen Chelsea (durch ein blödes Stolpertor von Drogba) hat mich vor allen in einer Hinsicht irritiert: Wenger hat nach dem Gegentreffer nicht einmal versucht, durch Einwechslungen ein wenig Fahrt in das höfliche Kurzpaßspiel seiner Mannschaft zu bringen. Während Mourinho "auf den ersten Anschein einer leichten Überlegenheit von Arsenal reagierte, indem er Wright-Phillips und Essien brachte", wie eine englische Zeitung, die den Transferwert dieser beiden Spieler nicht mehr erwähnen muß, heute korrekt schrieb, hatte Wenger keine Reserven auf der Bank, und beließ es also bei dieser Niederlage. Sein Führungsspieler Thierry Henry pflichtete ihm mit einigen markanten Ballverlusten bei.

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